Luise Kinseher: Sie ist die "Mama Bavaria"
Seit 2011 ist Luise Kinseher als Mama Bavaria auf dem Nockherberg zu sehen. Sie hat sich dabei nicht nur Freunde gemacht - vor allem unter den CSU-Frauen.
Irgendwie zwickt’s offenbar immer noch, die G’schicht vom vergangenen Jahr. Als Luise Kinseher, die beim Politikerderbleck’n am Nockherberg wieder die "Mama Bavaria" geben wird, mit Paulaner-Chef Andreas Steinfatt dieser Tage vor die Presse trat, frotzelte sie gleich munter drauf los: "Wir haben ja heute ein unglaubliches Medieninteresse, und so viele Frauen."
Zur Erinnerung: Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) hatte der Traditionsveranstaltung öffentlich die Freundschaft gekündigt, weil Kinseher einige CSU-Frauen ihrem Empfinden nach zu hart angefasst hatte. Die Ministerinnen Ulrike Scharf als "Hendl" und Ilse Aigner als "Kellerprimel" zu bezeichnen, das war Stamm zu weit gegangen (lesen Sie hier unseren Kommentar). "Zu verletzend", sagte sie. Das Zerwürfnis war nicht mehr zu kitten. Stamm kommt nicht mehr.
Kinseher freilich will weitermachen wie bisher und machte klar, dass es für Politikerinnen auf dem Nockherberg auch dieses Jahr selbstverständlich keinen Artenschutz geben wird: "Es gibt keinen Grund, weibliche Kabinettsmitglieder zu schonen."
Luise Kinseher: Derblecken liegt mir im Blut
Das Derblecken, sagt die 48-jährige Kabarettistin und Schauspielerin, liege ihr im Blut. „Das ist etwas urtümlich Bayerisches.“ Ein Spötteln, ein „Aufziagn“ – ganz so, wie sie es vom Stammtisch daheim in Niederbayern kenne. Da sei auch der „Großkopferte von nebenan aufzogn worden“. Und hinterher habe man gemeinsam noch ein Bier getrunken.
In München hat Luise Kinseher Germanistik, Theaterwissenschaften und Geschichte studiert, in der Landeshauptstadt lebt sie auch heute noch. Ihre Magisterarbeit führte sie bereits in die Welt des Kabaretts: Sie schrieb über das niederbayerische Unikum Sigi Zimmerschied. Auf der Iberl-Bühne in München-Solln sammelte sie in mehr als 800 Vorstellungen erste Erfahrungen als bayerische Volksschauspielerin.
Regisseur Franz Xaver Bogner entdeckte die Kinseher schließlich und gab ihr Schlüsselrollen in seinen Fernsehserien. Im „Café Meineid“ hat sie mitgewirkt – und eben als Revierleiterin Thekla Eichenseher in „München 7“. Schon 2010 spielte sie beim Singspiel des Politiker-Derbleckens auf dem Nockherberg mit, ein Jahr später hielt sie in der Rolle der Bavaria dann – als erste Frau übrigens – die Salvatorrede.
Ihre eigentliche Berufung aber, sagt Luise Kinseher, liegt in ihren Soloprogrammen, mit denen sie durchs Land tingelt und die Hallen füllt. Dafür hat sie auch schon zahlreiche Kleinkunst- und Kabarettpreise kassiert.
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