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München: 80 Holländer in Klinik
Eine Reisegruppe aus Holland ist am Freitag mit Verdacht aufLebensmittelvergiftung ins Schwabinger Krankenhaus in Müncheneingeliefert worden.
München (ddp-bay). Eine Reisegruppe aus Holland ist am Freitag mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung ins Schwabinger Krankenhaus in München eingeliefert worden.
32 Personen klagten über akute Beschwerden wie Erbrechen, Bauchkrämpfe und Übelkeit, sagte der Klinikdirektor Manfred Kircher. Die 48 anderen Reisenden stehen ebenfalls unter ärztlicher Beobachtung. Nach Angaben der Ärzte sind die Patienten zwischen 30 und 70 Jahre alt. Lebensgefahr bestehe nicht.
Die Gruppe war mit zwei Reisebussen auf der Rückreise von einem einwöchigen Urlaub in Kroatien. Auf der Autobahn verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Fahrgäste so akut, dass Rettungskräfte alarmiert wurden. Die Passagiere wurden von der A 8 nahe des Irschenbergs und der A 9 bei Pfaffenhofen ins Krankenhaus gebracht.
Auch einer der Busfahrer war schwer erkrankt. "Er war nicht in der Lage, die Fahrt fortzusetzen", berichtete der Klinikdirektor. Ein Feuerwehrmann musste den Reisebus nach München bringen. Gerüchte über einen dritten Bus mit erkrankten Holländern im Raum Würzburg wurden von der Polizei nicht bestätigt.
Angesteckt haben sich die Touristen vermutlich vor einigen Tagen in Kroatien. Dort hatte die Reisegruppe in mehreren Hotels Stopp gemacht, Ausflüge und Bootstouren unternommen. Der leitende Oberarzt Wolfgang Guggemos betonte: "Sie waren nur zufällig auf Bundesgebiet." Die Quelle der Erkrankungen lasse sich nur schwer nachvollziehen, sagte der Arzt. "Wir konnten den Erreger noch nicht nachweisen, aber es sieht alles nach einer Lebensmittelvergiftung aus." Auch Salmonellen seien nicht auszuschließen.
Nach dem Notruf wurde im Schwabinger Krankenhaus sofort alles für einen Katastropheneinsatz vorbereitet. Eine leerstehende Station wurde zur Aufnahme vorbereitet, Medikamente bereitgestellt und zusätzliches Personal angefordert, berichtete Kircher. Die Klinik habe auch sofort die Behörden alarmiert und Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen. "Das hat alles sehr gut funktioniert", lobte der Klinikdirektor.
Nach ihrer Ankunft wurde die Reisegruppe in zwei Gruppen aufgeteilt: Die "sichtbar Kranken" wurden von jenen getrennt, die noch keine Symptome aufwiesen. "Es ist damit zu rechnen, dass aus dieser Gruppe noch einige erkranken", sagte Guggemos. Die Kranken seien in einem Isolierzimmer im Infektionshaus untergebracht worden, um eine Keimverschleppung zu verhindern. Die Krankheit sei "potenziell" ansteckend, sagte der Mediziner. Je nach individueller Entwicklung könnten die Patienten aber in einigen Tagen entlassen werden.
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