Unbekannter stellt vergiftete Getränke ins Supermarktregal
Nachdem in Supermärkten vergiftete Getränke aufgetaucht sind, laufen Ermittlungen wegen versuchten Mordes. Die Polizei warnt die Bevölkerung und sucht nach Zeugen.
Ein bislang unbekannter Täter hat laut Polizei Flaschen mit Erfrischungsgetränken vergiftet - die Dosis war demnach potenziell tödlich. Diese Getränkeflaschen hat er anschließend wieder in die Supermarktregale gestellt. In den Monaten März und April kam es insgesamt zu bislang vier bekannt gewordenen Vorfällen in zwei Lebensmittelmärkten im Münchener Westen.
In drei Fällen haben Kunden diese Flaschen gekauft. Ein 48-jähriger Mann und zwei Frauen (34 und 42 Jahre alt) tranken jeweils geringen Mengen der vergifteten Erfrischungsgetränke. Alle Drei klagten danach über Schwindel, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden. Die beiden Frauen mussten anschließend medizinisch behandelt werden.
Vergiftete Getränke: Das Motiv für die Tat ist bisher nicht bekannt
Wie groß die Gefahr ist, wurde erst aufgrund der umfangreichen Untersuchungen und Analysen bekannt. Denn eine vierte entsprechend manipulierte Flasche wurde noch vor dem Verkauf entdeckt und sichergestellt. Die Ermittlungen wurden aufgrund der aktuellen Erkenntnisse vom Kommissariat 11 der Münchner Polizei übernommen. In diesem Zusammenhang wurde außerdem die Sonderkomission "Tox" eingerichtet. Das Motiv des Täters ist bislang ungeklärt. Zu irgendwelchen Forderungen kam es bisher nicht. Der Tatvorwurf laute auf versuchten Mord.
Die Polizei bittet um Verständnis, dass aufgrund der umfangreichen Ermittlungen momentan keine weiteren Erkenntnisse an die Öffentlichkeit gegeben werden könnten.
Die Ermittler veröffentlichen folgende Warnung: Es wird dringend empfohlen beim Kauf von Getränkeflaschen mit Schraubverschluss auf die Unversehrtheit des Sicherungsrings zu achten. Teilweise waren an den bisherigen vier Flaschen sichtbare Verunreinigungen feststellbar. Bereits beim Öffnen einer Flasche kann hier unter Umständen ein auffälliger Geruch wahrgenommen werden. Der Geschmack wurde von den bisher betroffenen Personen als bitter und chemisch beschrieben. Bei einer entsprechend verdächtigen Flasche sollte die Substanz nicht entsorgt werden, sondern umgehend der Notruf der Polizei verständigt werden. (AZ)
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