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  3. NSU-Prozess: Vater eines Mordopfers: "Warum haben Sie mein Lämmchen getötet?"

NSU-Prozess
01.10.2013

Vater eines Mordopfers: "Warum haben Sie mein Lämmchen getötet?"

Ismael Yozgat, Vater des Kasseler NSU-Opfers Halit Yozgat, sitzt im Gerichtssaal des Oberlandesgerichts in München vor Nebenkläger-Anwälten, an einem Tisch, an dem ein Foto seines Sohnes als Kind sowie die Forderung, die Holländische Straße in Halit-Straße umzubenennen oder den Sohn zurückzugeben, steht. Vor dem Oberlandesgericht wurde der Prozess um die Morde und Terroranschläge des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) fortgesetzt.
Foto: Andreas Gebert, dpa

Emotionale Zeugenaussage im NSU-Prozess: Der Vater des ermordeten Halit Yozgat wandte sich wütend direkt an Beate Zschäpe. Unter Tränen schilderte er, wie er seinen Sohn fand.

Der Vater des Kasseler Mordopfers Halit Yozgat schilderte unter Tränen und verzweifelten Klagen wie er seinen 21-Jährigen Sohn in seiner Blutlache fand. Es war einer der emotionalsten Verhandlungstage im NSU-Prozess am Dienstag. Ein hessischer Verfassungsschutzbeamter, der zur Tatzeit am Tatort war, verärgerte das Gericht mit seinen Aussagen.

Vater des neunten Mordopfers der NSU-Terroristen 2006 im Internetcafé erschossen

Halil Yozgat war das neunte Mordopfer des rechtsextremen NSU. Er wurde am 6. April 2006 in seinem Kasseler Internetcafé erschossen. Den Mord durch zwei Kopfschüsse sollen die 2011 durch Suizid verstorbenen NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos begangen haben. Vor dem Oberlandesgericht München muss sich als einzige Überlebende der Terrorzelle Beate Zschäpe verantworten.

Vater sprang voll Trauer und Wut bei Zeugenvernehmung auf

Der Vater des Mordopfers wandte sich direkt an Zschäpe und die vier mitangeklagten mutmaßlichen NSU-Unterstützer. "Mit welchem Recht haben Sie das getan? Warum haben Sie mein Lämmchen getötet?", fragte Ismael Yozgat. Immer wieder sprang er voll Trauer und Wut bei seiner Zeugenvernehmung auf. Besonders dramatisch schilderte der 58-Jährige, wie er seinen Sohn anzusprechen versuchte. "Er hat keine Antwort gegeben!", schrie der Zeuge verzweifelt auf Türkisch, und dann immer wieder "Keine Antwort!"

Wie Yozgat sagte, war die Familie bis zum Auffliegen des NSU fünfeinhalb Jahre lang falschen Verdächtigungen wegen des Mordes ausgesetzt. "Alle haben uns feindselig angeschaut, sowohl die Deutschen, als auch die Türken. Alle haben uns schlecht behandelt."

Innerhalb weniger Tage führt ein Bankraub auf die Spur einer Mordserie, die das Land erschüttert. Tag für Tag kommen neue Einzelheiten über die Neonazi-Gruppe aus Zwickau ans Licht
23 Bilder
Die Terror-Zelle NSU und ihre Morde
Foto: dapd

Zeuge vom hessischen Verfassungsschutz war während des Mordes im Internetcafé

Als einen der Zeugen vom Tatort befragte das Gericht den hessischen Dieser befand sich während des Mordes in einer Kabine des Internetcafés und hat nach eigener Darstellung nichts von dem Mord mitbekommen. Von der Staatsanwaltschaft geführte Ermittlungen gegen T. wurden ohne Ergebnis eingestellt.

Der Beamte war damals für verdeckte Ermittlungen im Bereich des Islamismus und des Rechtsradikalismus verantwortlich. T. schilderte, dass er für wenige Minuten in das Internetcafé gegangen sei, um auf einem Flirtportal zu chatten. Er habe beim Verlassen des Cafés Yozgat nicht angetroffen, erfolglos nach ihm gesucht und schließlich die Gebühr für das Internet-Surfen auf die Theke gelegt.

Verfassungsschutzbeamter meldete sich nicht bei Polizei

Hinter dieser Theke muss zu diesem Zeitpunkt Yozgat erschossen gelegen haben - T. gab an, nichts gesehen zu haben. Nach seiner Schilderung erfuhr er erst drei Tage später über einen Zeitungsbericht von dem Mord. Er habe angenommen, dass er am Mittwoch und nicht am Tattag Donnerstag in dem Internetcafé gewesen sei. Aus diesem Grund sei er nicht zur Polizei gegangen und habe sich nicht als Zeuge bereit gestellt.

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hielt dem Zeugen vor, es dränge sich der Verdacht auf, dass dieser sich aus dem Fall raushalten wollte und sich deshalb nicht gemeldet habe. Auf wiederholtes Nachfragen gab T. nur an, wohl aus einem schlechten Gewissen gegenüber seinem Arbeitgeber und seiner Frau wegen des Internetflirts schnell geglaubt zu haben, dass er am Mittwoch in dem Café gewesen sei. Er mache sich seit 2006 auch immer wieder Gedanken, wie er zu dieser Fehleinschätzung gekommen sei. afp/AZ

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