Polizei vermutet Sex-Gangster vom Brauneck in München
München/Weilheim (dpa/lby) - Bei der Suche nach dem Sex-Gangster vom Brauneck im oberbayerischen Lenggries konzentriert sich die Polizei derzeit auf München.
Von ihnen werden auch Speichelproben für einen Gentest genommen, sollten sie für die fragliche Zeit kein Alibi haben. Der Unbekannte hatte am 25. November eine 67 Jahre alte Bergwanderin am Leitenberg im Brauneckgebiet überfallen, vergewaltigt und an einen Baum gefesselt zurückgelassen.
Inzwischen sei bekannt geworden, dass der Täter einen Tag nach dem Überfall mit der geraubten Scheckkarte des Opfers versucht habe, an einem Geldautomaten einer Postbank im Münchner Stadtgebiet Geld abzuheben, teilte die Polizei weiter mit. Der Mann war nach dem Verbrechen an der 67-jährigen Rentnerin in deren Wohnung nach München gefahren und hatte dort Schmuck und Bargeld mitgehen lassen. Den Schlüssel zu der Wohnung und den Ausweis hatte der Täter im Rucksack der Rentnerin gefunden. Bisher gebe es 370 Hinweise aus der Bevölkerung, aber noch immer keine heiße Spur.
Nach den Ermittlungen der 15-köpfigen Sonderkommission "Leitenberg" erbeutete der Täter in der Wohnung seines Opfers Diebesgut im Wert von mehreren tausend Euro. Darunter sind neben Bargeld auch zwei goldene Eheringe, Kreditkarten, eine Spiegelreflex- und eine Digitalkamera. Ein Jäger, der in dem steilen Bergwald unterwegs war, hatte die mit Handschellen an einem Baum gefesselte Frau gefunden und sie vor dem Erfrieren gerettet.
Die Rentnerin sei inzwischen zu ihrer Tochter gezogen und wohne nicht mehr in München, sagte der Polizeisprecher. Es gehe ihr immer noch schlecht. Sie sei vor allem psychisch sehr angeschlagen. Eine Opfer-Täter-Beziehung schloss die Polizei aus. Dafür gebe es bisher keine Hinweise. Der Täter hatte sich den Ermittlungen zufolge eine Stunde auf dem Bahnhof aufgehalten und sich dann wahllos ein Opfer gesucht.
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