Unruhestand am Ammersee
Der Mensch dachte und Gott lachte. Der Augsburger Altbischof Viktor Josef Dammertz liebt den Spruch, wenn er auf sein Leben zurückblickt, "das gar nicht geradlinig verlaufen ist".
Heute vor 50 Jahren weihte ihn Bischof Joseph Freundorfer zum Priester. Das goldene Jubiläum wird am Sonntag im Augsburger Dom in einem festlichen Dankgottesdienst (9 Uhr) gebührend gefeiert. Abtprimas Notker Wolf, einst sein Nachfolger in St. Ottilien, und Kardinal Friedrich Wetter von München, der ihn am 30. Januar 1993 zum Bischof weihte, sind als Ehrengäste dabei.
Dammertz genießt im Ruhestand die Gastfreundschaft der Benediktinerinnen von St. Alban und wohnt malerisch direkt am Ammerseeufer im Dießener Gemeindegebiet. Hin und wieder begegnet man ihm auf Spaziergängen mit seiner Schwester Marga. Aus seiner beschaulichen alten Villa lässt sich der 78-Jährige allerdings noch oft von der Kirche zum Einsatz rufen. "Sonntags bin ich selten zuhause", sagt er. Bischof Dammertz firmt Jugendliche, weiht nach Renovierungen neue Altäre, verleiht Kirchenjubiläen Glanz. Gesegnet mit rheinischem Mutterwitz bringt Bischof Dammertz noch jede Runde zum Lachen.
Seine Identität als Mönch hat er auch im Bischofsamt stets gepflegt. Niemals legte er die schwarze Kutte ab. Bis heute ist bei Exerzitien seine geistliche Erfahrung gefragt. Nicht müde wird Dammertz, über die Größe und Schönheit christlicher Berufung zu predigen. Viel Herzblut steckte er in die Förderung geistlicher Berufe. Auch seinen Festprediger am Sonntag, Abt Fidelis Ruppert von Münsterschwarzach, hat er gebeten, über die Berufung zu sprechen.
Anstelle von Geschenken bittet Bischof Dammertz um Spenden für den Wiederaufbau der an Karfreitag 2007 abgebrannten Benediktinerabtei Waegwan in Südkorea.
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