Schauspielerin überfahren - Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
München (dpa) - Nach dem Tod der "Marienhof"-Darstellerin Julia Palmer-Stoll wird gegen den Unfallfahrer wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ein entsprechendes Verfahren sei eingeleitet worden, sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer am Montag. Die Polizei wolle den 41-Jährigen "sobald wie möglich" zum Unfallhergang befragen. "Bislang ist er noch nicht polizeilich vernommen. Man wird sehen, ob er zur Sache eine Aussage machen will."
Julia Palmer-Stoll hatte in der vergangenen Woche in Dachau bei München einen Igel von der Straße tragen wollen und war dabei von einem Auto überfahren worden. Die 21- Jährige spielte in der Vorabendserie die Krankenschwester Simone.
Ein unfallanlytisches Gutachten soll nun klären, ob das Unglück vermeidbar gewesen wäre. "Es ist Sache des Gutachters, möglichst viel Licht in die Sache zu bringen", sagte Kammerer. Rasche Ergebnisse seien dabei aber nicht zu erwarten. "Das wird mit Sicherheit noch einige Zeit, unter Umständen einige Monate dauern." Der Fahrer stand bei dem Unfall nach ersten Untersuchungen nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. "Es gibt keine Erkenntnisse, dass er nicht fahrtauglich gewesen wäre."
Medienberichten zufolge äußerten die Eltern der Schauspierin sowie deren Anwalt Zweifel an der in Zeitungen veröffentlichten Darstellung des Unfallfahrers. Laut "Bild"-Zeitung vom Montag sagte der 41- Jährige, es sei stockdunkel gewesen. Er sei mit Tempo 45 gefahren, als ihn das Fernlicht von Julias auf der Gegenfahrbahn abgestelltem Wagen blendete. Er habe keine Chance gehabt, die auf der Straße hockende Frau zu sehen. Der Vater der Darstellerin zweifelte an, dass die Strecke stockdunkel gewesen sei, da es Straßenlaternen gebe.
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