Schüler gehen mit Luftkissen ins Rennen
Ein Luftkissenfahrzeug, auf dem die Lehrerin durch die Pausenhalle schweben kann - das war die Idee von Angelika Graba, Lehrerin am Neusäßer Gymnasium. Sie leitet das Projekt "Jugend forscht/Schüler experimentieren" und Raphael Heudorfer aus Nersingen nimmt zusammen mit seinem Freund Maximilian Reif daran teil.
Raphael besucht in Pfuhl das Bertha-von-Suttner-Gymnasium und wurde von seinem Freund Maximilian aus Neusäß überredet, an dem Projekt teilzunehmen. Die beiden bastelten zwei Luftkissenfahrzeuge von verschiedener Größe. Zuerst wurden die Grundgestelle gebaut, dann der Motor eingesetzt. Die Luft erzeugt einen Überdruck und das Ding geht nach oben, so einfach die Erklärung von Raphael. Danach ging es ans Experimentieren. Eigentlich wollten wir in einer Vierergruppe zusammenarbeiten, aber das erlauben die Richtlinien nicht. Darum gibt es nun zwei Zweiergruppen. Wir sind im Bereich Physik und die andere Gruppe im Bereich Technik, erzählt der zwölfjährige Raphael.
Die beiden Freunde haben sich an den Wochenenden immer getroffen und fleißig gebaut und sich überlegt, welche Versuche wohl am interessantesten sein könnten. Da kamen Fragen auf, die beispielsweise lauteten, wie viel Druck in solch einem Fahrzeug steckt. Dazu wurde dann eine Formelsammlung zur Hand genommen, die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Gewichten beladen und dann gerechnet. Alle Ergebnisse wurden aufgeschrieben und zieren seitdem die Wohnungstür bei Familie Heudorfer. Auch wurden die Unterschiede der zwei Fahrzeuge untersucht und erforscht, ob bei einer höheren Gewichtszuladung die Beschleunigung noch konstant bleibt. Aber das ist nach Isaak Newton ja ganz logisch, sagt Raphael mit einer Selbstverständlichkeit und weist auf die untersuchten Ergebnisse hin.
Die Zusammenfassung ihrer Arbeit erklären die beiden Jungs so: Die theoretische Physik ist schon schwer nach zu vollziehen, aber in der Praxis sieht das nicht anders aus. Man braucht viel Zeit und man muss genau arbeiten. Beide Schüler wurden bei ihrer Arbeit tatkräftig von den Papas unterstützt und bei ihren Versuchen, die hauptsächlich auf dem Universitätsgelände in Ulm durchgeführt wurden, begleitet. Auch Schuldirektor Hermann Muzell aus Pfuhl zeigt sich stolz, dass einer seiner Schüler es bei dem Wettbewerb so weit geschafft hat. Auch Raphael sieht daraus seinen Vorteil: "Es gibt schulfrei für mich, wenn ich nach Augsburg fahre."
Am kommenden Donnerstag und Freitag stellen die Jungs ihr Projekt beim Landeswettbewerb in Augsburg vor und hoffen, sich damit für den Bundeswettbewerb zu qualifizieren. Obwohl es mit dem eigentlichen Ziel, ihre Lehrerin auf dem Fahrzeug schweben zu lassen, nicht geklappt hat, sind die beiden höchst zufrieden. Raphael erklärt dies so: Es wäre zu aufwendig gewesen, ein Fahrzeug zu bauen, auf dem Frau Graba hätte schweben können. Die theoretischen Ergebnisse liegen vor, nur dies in die Praxis umzusetzen wäre zu schwer gewesen.
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