Schüsse in Schulen
München (ioa) - In 51 Schulen in Bayern werden regelmäßig Schießübungen veranstaltet. Das geht aus einer Anfrage der Grünen an das bayerische Innenministerium hervor. Demnach sind in 28 Schulen Schießstände von Schützenvereinen untergebracht. In 23 Schulen gibt es Schießstätten in oder unter der Schulturnhalle. Die Grünen halten die räumliche Nähe von Schulen und Schießplatz für "sehr problematisch", sagte die innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Susanna Tausendfreund. "Der selbstverständliche Umgang mit Waffen ist gerade an einem Ort, der Kindern und Jugendlichen vorbehalten ist, völlig deplatziert."
Nach Angaben des Innenministeriums verfügt die Behörde derzeit über keine flächendeckende Aufschlüsselung der Standorte. Dies sei auch nicht der Inhalt der Fragestellung gewesen. Das Kultusministerium sieht keine "grundsätzliche Problematik", wenn es eine "klare Trennung" zwischen Schul- und Schießbetrieb gebe.
Einbrüche in die betreffenden Schulgebäude sind der Polizei in den vergangenen fünf Jahren nicht bekannt. Ob Räumlichkeiten den Schützenvereinen zur Verfügung gestellt werden, entscheiden die kommunalen Sachaufwandsträger, heißt es in der Antwort. Für die Grünen ist das eine "laxe Haltung" der Staatsregierung, die nicht nachvollziehbar sei. Sie fordern das Kultusministerium dazu auf, gegebenenfalls die Schießstätten aufzulösen.
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