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Sexueller Missbrauch
24.02.2010

Der kurze Groll der Bischöfe

Demonstrative Einigkeit: Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch (l.) und der Bischof von Augsburg, Walter Mixa, bei der Deutschen Bischofskonferenz. Foto: dpa
Foto: hd dt

Missbrauchsdebatte: Erzbischof Zollitsch warf FDP-Ministerin Leutheusser-Schnarrenberger vor zu lügen und stellte ihr ein Ultimatum. Nun bemühen sich beide Seiten um Deeskalation. Von Rudi Wais

Birgit Homburger hat sich schlaugemacht - und ist, wie sie selbst sagt, "entsetzt". Aufgeregt fuchtelt die Fraktionsvorsitzende der FDP mit einem Papier herum, das sie sich gerade aus dem Internetangebot der Deutschen Bischofskonferenz heruntergeladen hat und in dem es ihrer Ansicht nach viel zu viel um die Täter, um die Verjährung ihrer Taten und viel zu wenig um die Opfer von sexuellem Missbrauch geht.

"Zum Thema Aufklärung", schimpft die resolute Liberale, "stelle ich mir etwas anderes vor." Und als Katholikin, fügt sie hinzu, erwarte sie, dass ihre Kirche sich "auf die Seite der Opfer stellt".

Es ist einiges in Unordnung geraten zwischen der Freien Demokratischen Partei und der katholischen Kirche, seit Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger deren Bischöfen vorgeworfen hat, sie zeigten zu wenig Interesse an einer rückhaltlosen und lückenlosen Aufklärung von Missbrauchsfällen.

Doch obwohl Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, seinem Groll über diese "maßlose Polemik" und "unwahre Passagen" in einem Interview mit der ARD sogar bei der Bundeskanzlerin persönlich Luft gemacht hat, bleibt die Ministerin dabei: Die internen Leitlinien der Kirche für den Umgang mit sexuellem Missbrauch, findet Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, reichten nicht aus, um Opfern zu ihrem Recht zu verhelfen oder sie wirksam zu schützen.

Ins Detail will sie nicht gehen, zumindest nicht öffentlich. Sie werde, kündigt die Ministerin an, Zollitsch "in angemessener Form schriftlich antworten". Auch für ein persönliches Gespräch, versichert ihr Sprecher Anders Mertzlufft, stehe die Ministerin selbstredend zur Verfügung. Nach der Aufregung der vergangenen Tage sind beide Seiten in der Sache zwar noch weit auseinander, im Ton aber hörbar um Deeskalation bemüht. Einen Teil ihrer Kritik, sagt auch Zollitsch versöhnlich, habe Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ja schon revidiert. Was er genau damit meint, bleibt jedoch unklar. Nachfragen zwecklos. Einen weiteren öffentlichen Schlagabtausch wollen beide vermeiden.

Dass der Vorsitzende der Bischofskonferenz ein Mitglied der Bundesregierung der Lüge bezichtigt, dass er ihr per Fax ein Ultimatum für eine schriftliche Entschuldigung innerhalb von 24 Stunden stellt und sich anschließend bei der Bundeskanzlerin über sie beschwert: Das hat es auch in der an Konflikten reichen Geschichte zwischen Politik und Kirche noch nicht gegeben.

"Ungerechtfertigt, maßlos und irreführend" seien die Vorwürfe der FDP-Frau gewesen, kritisiert der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Alois Glück. Die Hilfe für die Opfer und die Solidarität mit ihnen hätten "absoluten Vorrang" und nicht der Schutz der Täter oder der Institution Kirche. Die Justizministerin dagegen findet, dass die Kirche mit den Staatsanwaltschaften noch nicht ausreichend kooperiert. So heißt es in den Richtlinien der Bischofskonferenz für den Umgang mit Missbrauchsfällen eher unverbindlich, die staatlichen Behörden würden "gegebenenfalls" informiert, Verdächtigen werde "zur Selbstanzeige geraten".

Vor allem in Fällen, in denen die Taten längst verjährt sind, wünscht die Justizministerin sich mehr Entgegenkommen. Um auch diesen Opfern zu helfen, würde sie gerne einen runden Tisch einrichten, an dem Vertreter der Kirche, der Politik und der Betroffenen sitzen. Außerdem könnte sie sich vorstellen, dass jede Diözese einen Ombudsmann als Ansprechpartner für Opfer beruft.

Parteifreundin Homburger findet das nur konsequent. Die Nachbeben des Skandals am Berliner Canisius-Kolleg, sagt sie, seien "eine öffentliche Angelegenheit und keine, die die katholische Kirche alleine betrifft". Ja, mehr noch: Als Ministerin habe Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sogar "die Pflicht, etwas dazu zu sagen". Rudi Wais

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