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Soldaten üben in künstlichen Dörfern
20.09.2007

Taliban-Scharfschützen in der Oberpfalz

Soldaten der US-Army stehen während einer Übung, verkleidet als Taliban-Kämpfer, auf dem Truppenübungsplatz in Hohenfels.

Die Orte haben ganz harmlose deutsche Namen: Raversdorf, Schwend,Enslwang. Sie klingen nicht gerade gefährlich. Aber in ihren Straßenlaufen Araber mit langen Gewändern, auf den Dächern liegenScharfschützen der Taliban. Dieses "Klein-Afghanistan" liegt mitten inder Oberpfalz.

Hohenfels (dpa/lby) - Die Orte haben ganz harmlose deutsche Namen: Raversdorf, Schwend, Enslwang. Sie klingen nicht gerade gefährlich. Aber in ihren Straßen laufen Araber mit langen Gewändern, auf den Dächern liegen Scharfschützen der Taliban. Dieses "Klein-Afghanistan" liegt mitten in der Oberpfalz und ist letztlich nur eine Simulation - aber eine recht realistische.

Auf dem US-Truppenübungsplatz Hohenfels werden alle Soldaten, die von den internationalen Streitkräften in die Krisengebiete in dem zentralasiatischen Land geschickt werden, in künstlichen Dörfern ein bis zwei Wochen geschult. Etliche tausend Soldaten aus mehr als einem dutzend Staaten haben den Crashkurs in Bayern schon absolviert, darunter natürlich Bundeswehr-Angehörige, GIs aus den USA, aber auch Kanadier, Briten oder Polen.

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist zusammen mit dem benachbarten Militärareal bei Hohenfels nicht nur der größte US- Militärstandort in Europa. Das fast 400 Quadratkilometer große Gelände ist nach Angaben der US Army weltweit das bestausgestattete Ausbildungszentrum der Amerikaner. Dort werden virtuelle Kriege geführt, die Soldaten im Häuserkampf geschult und ihnen die kulturellen Besonderheiten des Einsatzgebietes vermittelt.

Um die Ausbildung so authentisch wie möglich zu machen, beschäftigen die Militärs eine ganze Reihe Schauspieler, die Einheimische mimen. Diese Darsteller werden "Civilians on the Battlefield" (Zivilisten im Schlachtfeld) oder kurz einfach "COBs" genannt. Dabei handelt es sich um Deutsche oder auch Araber, die schon lange in der Bundesrepublik leben.

Diese Menschen aus Tunesien und anderen Staaten werden von der Armee besonders geschützt. Sie müssten in ihrer Heimat mit Repressalien rechnen, wenn Freunde und Verwandte erfahren, dass sie für das US-Militär arbeiten, heißt es. Rund 70 Profi-Zivilisten sind immer auf dem Übungsplatz, bei Großübungen sind mit den Teilzeit-COBs bis zu 500 Darsteller im Einsatz.

"Wir haben neun Übungsdörfer, in denen die COBs teilweise 24 Stunden am Tag leben", erklärt Reggie Bourgeois vom Hohenfelser Führungsstab. Das größte Übungsdorf habe bereits mehr als 60 Gebäude und werde ständig ausgebaut. In diesen Kulissen gibt es alles, was es in einer echten Gemeinde auch gibt: Tankstellen, Rathäuser, Bahnhöfe, Geschäfte, Moscheen und Kanalisationen, in denen sich Aufständische verstecken können. "Wir wollen, dass die Soldaten hier dem maximalen Stress ausgesetzt werden", sagt Bourgeois. Außerdem sollten sich die Truppen aus den verschiedenen Ländern nicht erst im Einsatzgebiet das erste Mal begegnen.

In solch einem pseudo-afghanischen Dorf wird alles so realitätsnah wie möglich nachgestellt. Aus den Häusern tönt arabische Musik, die Fassaden sind mit arabischen Schriftzügen versehen und sogar die Autokennzeichen sind arabisch. Dort spielt Heinz Duschner den afghanischen Bürgermeister. Er ist deutscher Abstammung und kommt eigentlich aus Venezuela. Sein Multikulti-Wissen und seine Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch und Spanisch prädestinierten Duschner für den Job. "Ich bin seit sieben Jahren hier in Hohenfels und habe schon alle möglichen Charaktere gespielt, vom Polizeichef über einen Arzt bis zum Schuldirektor", erzählt er.

Für die COBs gibt es bei den Übungen genaue Handlungsanweisungen, die Soldaten kennen freilich den Inhalt dieser Drehbücher nicht. Da werden Hinterhalte mit ferngesteuerten Bomben gelegt oder es tauchen plötzlich Heckenschützen auf. Bei solchen Übungen laufen Ausbilder, Schiedsrichter genannt, zwischen den Soldaten und Angreifern umher und notieren, ob sich die Truppe im Ernstfall korrekt verhält.

Lasereinrichtungen an den Gewehren und entsprechende Empfänger an den Teilnehmern registrieren sofort, ob jemand bei einer Schießerei verwundet oder getötet worden wäre. Im Häuserkampf setzen die Militärs neuerdings aber nicht mehr die schmerzlosen Lasersensoren ein. Dort wird mit speziellen Wachspatronen gearbeitet. Denn die Soldaten sollen eine bleibende Erinnerung behalten, wenn sie zu unvorsichtig waren und niedergeschossen worden. "Wenn man von solch einem Wachsgeschoss getroffen wird, das tut dann richtig weh", weiß Reggie Bourgeois.

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