16 Verletzte bei Busunfall: Fahrer zu schnell und alkoholisiert
Schnee hat in der Nacht auf Montag für gefährlich glatte Straßen in Bayern gesorgt. Ein Doppeldeckerbus stürzte in Niederbayern eine Böschung hinunter, 16 Menschen wurden verletzt.
Stallwang/Straubing (dpa/lby) - Bei einem Busunfall auf schneeglatter Straße im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen sind am Montag 16 Menschen verletzt worden. Der Doppeldeckerbus war bei Stallwang in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung hinuntergestürzt. Neben dem leicht alkoholisierten Busfahrer wurden auch alle 15 Fahrgäste mit Verletzungen in Kliniken gebracht. Nach Angaben der Straubinger Polizei erlitt einer von ihnen schwere Verletzungen.
Der BMW-Werksbus war gegen 4.00 Uhr auf einem abschüssigen Stück der mit etwa fünf Zentimeter Schnee bedeckten Kreisstraße verunglückt. Er schleuderte bei starkem Schneetreiben etwa zehn Meter die Böschung hinab und kippte dann um. Eine Baumgruppe fing den rutschenden Bus auf und bewahrte das schwere Fahrzeug davon, in ein 70 Meter tiefes Bachtal abzustürzen.
Der Bus war auf dem Weg nach Dingolfing, um im Auftrag von BMW_die zwischen 33 und 56 Jahre alten Arbeiter in die dortige Autofabrik zu bringen. Bei einem Alkohol-Schnelltest wurde bei dem 54 Jahre alten Fahrer ein Wert von etwa 0,15 Promille festgestellt. Für Busfahrer gelte bei der Beförderung von Fahrgästen allerdings die Null- Promille-Grenze, erklärte ein Polizeisprecher. Die Ermittler ordneten deshalb zwei Blutentnahmen an, um den Alkoholwert genau feststellen zu lassen.
Die Auswertung des Fahrtenschreibers ergab zudem, dass der Busfahrer für die Wetterverhältnisse viel zu schnell unterwegs war. Auf der kurvigen und glatten Strecke war er mehr als 60 Stundenkilometer gefahren. Ein Gutachter soll nun die genaue Unglücksursache ermitteln. Der Doppeldeckerbus eines Straubinger Busunternehmens ist nur noch ein Wrack, der Schaden beträgt rund 200.000 Euro.
Bereits in der Nacht zum Montag sorgte Schneefall von Westen her kommend für querstehende Lastwagen und mehrere Verkehrsunfälle auf den Autobahnen in Bayern. Besonders beeinträchtigt war der Verkehr an der Grenze zu Baden-Württemberg auf der A7 Würzburg-Ulm, der A9 Berlin-Nürnberg im Bereich Mittelfranken und der A96 Lindau-München bei Kempten gewesen, teilte das Lagezentrum der Polizei Oberbayern in München mit. Detaillierte Angaben zu den Unfällen lagen zunächst nicht vor.
Im Bereich Augsburg und Dillingen gab es im Berufsverkehr durch fünf bis zehn Zentimeter hohen Schnee auf den Fahrbahnen eine Reihe kleinerer Unfälle mit Blechschäden. Die Bundesstraße 2 war zwischen Donauwörth und Augsburg nach Polizeiangaben stellenweise nur einspurig befahrbar.
In Augsburg selbst blieb der Schnee am frühen Montagmorgen zunächst liegen - selbst in der Innenstadt von Augsburg. Räumfahrzeuge schoben den Schnee von den Straßen. Ein Verkehrschaos blieb der Polizei zufolge allerdings aus. Die Autofahrer hätten mit angepasster Geschwindigkeit auf die weiße Pracht reagiert.
Aussichten: Auch die Sonne lässt sich blicken
Die weiteren Aussichten: Am Montag bleibt es in weiten Teilen Bayerns stark bewölkt, besonders in den Mittelgebirgen schneit es zeitweise. Von Mittelfranken und Schwaben bis zum Alpenrand fallen nur örtlich ein paar Schneeflocken oder unterhalb von 500 Metern Höhe auch Regentropfen.
Am Nachmittag zeigt sich ab und zu die Sonne. Es weht schwacher bis mäßiger Wind aus südlichen Richtungen. Die Temperaturen steigen auf 0 bis 4 Grad, teilte der Wetterdienst meteomedia mit. Der Dienstag bringt Franken etwas Sonnenschein, sonst halten sich dichte Wolken und vereinzelt kann es noch unergiebig schneien. Die Höchstwerte liegen bei 0 bis 3 Grad.
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