Giftalarm auf der Autobahn
Auf der A8 bei Traunstein hat ein Lkw giftige Ladung verloren. Die Folge: eine stundenlange Totalsperre und ein Großeinsatz an Rettungskräften.
Siegsdorf (dpa/lby) - Erneut hat ein Giftalarm nach einem Lastwagenunfall mit gefährlicher Ladung auf einer oberbayerischen Autobahn einen Großeinsatz von Polizei, Bergungs- und Rettungskräften ausgelöst. Am Montagmorgen kippte auf der A 8 im Landkreis Traunstein bei Siegsdorf ein mit 25 Tonnen Aluminiumschlacke beladener Sattelzug um.
Dabei lief der größte Teil der Ladung aus, die in Verbindung mit Wasser giftige Dämpfe entwickelt. Ein Verletzter, 150.000 Euro Sachschaden, Bergungskosten in zunächst nicht absehbarer Höhe und eine stundenlange Totalsperre der Strecke Salzburg-München waren die Folge.
Der 24-jährige Fahrer des Schlackelasters war laut Polizeibericht am Montag gegen 3.00 Uhr mit seinem 40-Tonner aus Slowenien kommend nach Fürth unterwegs. Kurz vor dem Anschluss Traunstein/Siegsdorf geriet er aus noch unbeklärter Ursache aufs Bankett und verlor die Kontrolle über das Schwerfahrzeug. Dieses walzte auf 70 Meter Länge die Leitplanke nieder und stürzte dann fünf Meter tief über die Fahrbahnböschung.
In einer Wiese blieb das Fahrzeug auf dem Dach liegen. Ein großer Teil der 25 Tonnen Ladung wurde dabei ausgeleert. "Der Fahrer wurde durch das Tragen des Sicherheitsgurtes vermutlich vor Schlimmeren bewahrt und kam mit einer leichten Kopfverletzung davon", berichtete die Polizei. Da die Schlacke zusammen mit Wasser Giftdämpfe entwickeln kann und eine Selbstentzündung droht, mussten die Einsatzkräfte das gefährliche Schüttgut vor allem vor Regen sichern, der kurze Zeit später einsetzte.
Luftmessungen der Feuerwehr ergaben schließlich keine bedenklichen Werte. Die Autobahn musste aus Sicherheitsgründen dennoch komplett gesperrt werden. Die Bevölkerung wurde über Rundfunksender gewarnt. Zur Bergung der Schlacke wurden Bagger und Containerfahrzeuge eingesetzt. Eine Spezialfirma barg den umgestützten Sattelzug aus der Wiese.
Erst am 5. Juli war auf der Autobahn München-Nürnberg ein mit 19 Tonnen Butangas gefüllter Tanklaster in Brand geraten und hatte den Auto- und Bahnverkehr zwischen den größten beiden größten bayerischen Städten zum Erliegen gebracht.
Am 13. Juni war auf derselben Strecke hochgefährliche Salpetersäure aus einem mit 3000 Litern Chemiemüll beladenen Gefahrguttransporter ausgelaufen.
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