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Ursberg
23.07.2007

Kicken mit Köhler

Horst Köhler kickte mit Behinderten in Ursberg - und bewies dabei eine gute Kondition. Nur ein Tor gelang dem Bundespräsidenten nicht. Von Andrea Kümpfbeck

Ursberg "Und - spielst du gut?" will Richard Beer wissen. Bei unbekannten Leihspielern kann man ja nie wissen, ob man die auch brauchen kann auf dem Feld. Erst als Horst Köhler grinsend nickt, schüttelt ihm der 18-Jährige herzlich die Hand. Schließlich wollen Richard und seine Mannschaft vom SV Ursberg dieses Spiel gewinnen. Mit 10:0, schätzt er. 10:5 vielleicht. Oder 2:1.

In nagelneuen Fußballschuhen und im goldenen Trikot der Behindertenmannschaft Ursberg ist der Bundespräsident aus der dunklen Limousine gestiegen. Er trägt die Nummer 10, ist im Mittelfeld aufgestellt. Zu den Klängen der WM-Hymne von den Sportfreunden Stiller läuft Horst Köhler ein - "54, 74, 90, 2010". Dann stimmen seine Mannschaftskollegen einen lauten Sprechchor an: "Theo, Theo" rufen sie.

Denn den Theo kennen sie alle. Er ist ihr Ehrenspielführer, ihr Freund. Der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel, der im benachbarten Oberrohr zu Hause ist, war es auch, der Eva und Horst Köhler im April 2004 zum ersten Mal nach Ursberg holte. Das war wenige Wochen vor Köhlers Wahl zum Bundespräsidenten. Tief beeindruckt waren die Köhlers damals von der Behindertenarbeit im Dominikus-Ringeisen-Werk gewesen - schließlich haben sie selber auch eine blinde Tochter. "Egal, ob ich gewählt werde oder nicht - ich komme wieder", hatte Horst Köhler beim Abschied versprochen: "Und dann spielen wir Fußball miteinander."

Da war er jetzt, an seinem ersten Urlaubstag. Und schuld daran ist seine Frau Eva. Sie hat ihn immer wieder an dieses Versprechen erinnert, das er noch einzulösen hat. "Aber er ist gern gekommen", erzählt sie augenzwinkernd, "ich musste ihn nicht zum Jagen tragen." In Memmingerberg war der Bundespräsident am Mittag gelandet; bei Waigels zu Hause hatte er sich das Spielerdress übergezogen; mit Irene und Theo Waigel gehen die Köhlers heute im Allgäu noch wandern, zum Einlaufen für den Urlaub dann in Osttirol.

Die kleine Ina (8) ist sich nicht ganz sicher, wer dieser Horst Köhler ist. "Der Chef von Bayern" vermutet sie am Spielfeldrand. Ihr Bruder Kilian, der Zehnjährige, stellt klar: "Das ist der mächtigste Mann von Deutschland!" Den Spielern des SV Ursberg ist das egal. "Hauptsache, er ist ein guter Fußballer", sagt Rudi mit der Nummer 20, der aber doch wissen will, ob er sich heute schämen muss, wenn er einen Fehler macht.

Doch Trainer Peter Kapfer - er hat das 30-köpfige Team 1974 ins Leben gerufen - kann ihn beruhigen. Und Leute wie Torwart Andreas Linke, für den das Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft der Ulrichswerkstätten Augsburg eine ganz normale Begegnung ist. "Darum muss ich mich jetzt warm machen", sagt der 40-Jährige - und springt davon. Die Anweisung aber, fair zu bleiben und vor allem: nicht zu testen, ob Horst Köhler auch Schienbeinschützer trägt, haben die Jungs noch bekommen.

Dann - endlich - der Anpfiff. Es gibt kein Abseits heute, keine Fouls. Und jeder darf einmal an den Ball. Horst Köhler stürmt vor, er ist überall. Ein Bundespräsident mit unglaublicher Kondition. "Das kommt vom Radfahren, Laufen, Wandern", verrät seine Frau Eva. Und Fußball hat der 64-Jährige früher auch gespielt. Seine Mannschaftskollegen sind zufrieden: "Der spielt ganz gut", sagt Christian Sattelmair: "Und meistens trifft er auch." In der Halbzeit sitzt der Bundespräsident erschöpft mit seiner Mannschaft im Gras, schüttet Wasser in sich hinein, diskutiert die Spielzüge. Dann gibt er schnell ein paar Autogramme, schüttelt die Hände der Lokalpolitiker, signiert einen Fußball für das Dominikus-Ringeisen-Werk und lässt sich mit einer Gruppe Firm- und Kommunionkindern fotografieren.

Ein Tor wird Horst Köhler übrigens nicht schießen an diesem Nachmittag. Als Mittelfeldspieler der Ursberger Mannschaft nicht - und auch im Augsburger Team der Ulrichswerkstätten nicht. Nach der Halbzeit nämlich wechselt er in die gegnerische Mannschaft und streift sich das Trikot der Blauen über. Unparteiisch - wie es sein Amt als Bundespräsident von ihm verlangt.

Den Jungs jedenfalls macht das Spiel riesigen Spaß. Sie suchen ihren Teamkollegen Horst, rufen nach ihm, spielen ihn an, verlassen sich auf ihn. Nach besonders erfolgreichen Schüssen klatschen sie mit dem durchgeschwitzten Bundespräsidenten ab, schlagen ihm auf die Schulter, schütteln seine Hand. "Das war mindestens genauso spannend wie ein WM-Spiel", lobt Eva Köhler am Schluss. Beide Halbzeiten hat sie auf der Bierbank am Spielfeldrand mitgefiebert.

"Ein tolles Spiel - und klasse Spieler", sagt Horst Köhler nach dem Abpfiff mit hochrotem Kopf. Und dass es ihm wichtig war, nach Ursberg zu kommen und sein Versprechen einzulösen. Dann fährt er zu Waigels zum Duschen, bevor er sich mit seinen Mannschaftskameraden zum Leberkäs-Essen im Bräustüberl trifft.

Ach ja, das Ergebnis: Es ist fast so ausgefallen, wie es Richard Beer vorausgesagt hat: 5:4 für Ursberg.

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