Verbesserungen erreicht, Einschränkungen bleiben
Im März sah es noch ganz düster aus für Bahnreisende, die von Kempten aus Anschluss an den Fernverkehr Richtung Norden brauchen. Stundenlange Wartezeiten in Augsburg sahen die damaligen Fahrplan-Pläne der Bahn vor. In zähen Verhandlungen seien deutliche Verbesserungen erreicht worden. Einschränkungen werden trotzdem bleiben, sagen die Fachleute. "Gemeinsam sollten sich die Kommunen im Allgäu gegen diese Abnabelung der Provinz stemmen", forderte Grünen-Stadtrat Thomas Hartmann im Haupt- und Finanzausschuss.
Kempten (se).
Auf seinen Antrag hin wurde in dem Gremium berichtet, wie sich die Gestaltung des Fahrplans 2006/07 entwickelt. Hartmann hatte im Mai "gravierende Verschlechterungen für Kempten" im Fernverkehrsfahrplan München-Augsburg-Nürnberg-Würzburg ausgemacht.
"Vieles wird anders mit der Neubaustrecke München-Ingolstadt-Nürnberg", bestätigte Dr. Richard Schießl. Sein Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung ist eingebunden in die Verhandlungen mit der Bahn. Schwierige Verhandlungen: "Ich berichte nun von einer Baustelle, die wir nicht selber eingerichtet haben." Klar sei mittlerweile aber, dass die Strecke Kempten-München-Nürnberg favorisiert werde gegenüber Kempten-Augsburg-Nürnberg. Die Folge sind höhere Fahrpreise, weil die Züge über München größere Entfernungen zurücklegten.
Für Geschäftsleute werde sich negativ auswirken, dass in den so genannten Tagesrandzeiten keine Anschlüsse mehr möglich sind: "Der letzte ICE fährt drei Stunden früher ab Augsburg Richtung Norden als bisher", erläuterte Schießl den derzeitigen Stand. Ähnliches gelte in der Gegenrichtung.
Fahrgastzahlen entscheiden
Fahrgastzahlen seien für die Experten der Bahn letztlich das Maß aller Dinge. Deswegen habe man darauf gedrängt, dass die Fahrgastzahlen sehr bald nach Einführung der Änderungen wieder überprüft werden. Möglicherweise reagierten die Verantwortlichen darauf, wenn die eine oder andere Verbindung besonders intensiv genutzt wird.
"Es wurde schon viel mehr erreicht, als noch vor wenigen Monaten zu erwarten war", strich CSU-Rat Thomas Kreuzer heraus. Auch auf Drängen des Freistaats hin seien in der jetzigen Planung immerhin täglich vier durchgehende Verbindungen Kempten-Augsburg-Nürnberg verankert.
 
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