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Vor 50 Jahren
22.07.2012

Gundremmingen A läutete kommerzielle Atomstrom-Ära ein

Das erste Groß-AKW in Deutschland: Das Atomkraftwerk Gundremmingen.
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Das erste Groß-AKW in Deutschland: Das Atomkraftwerk Gundremmingen.

In zehn Jahren ist mit der deutschen Atomkraft Schluss. Gerade einmal 50 Jahre ist es her, dass hierzulande dafür der Startschuss gegeben wurde. Und zwar in Gundremmingen.

Vor fünf Jahrzehnten wurde in Bayern der Beginn der kommerziellen Atomstrom-Ara in Deutschland besiegelt. Am 24. Juli 1962 gründeten der Stromkonzern RWE und das damalige Bayernwerk (heute Eon) eine Gesellschaft, die den Betrieb eines Atomkraftwerks (AKW) in Gundremmingen vorsah. Es sollte das erste Groß-AKW in Deutschland werden. Schon fünf Jahre später ging der Block A in Betrieb.

Block A war einige Zeit das weltweit leistungsstärkste Kernkraftwerk

"Der Block A diente als großtechnisches Demonstrationskraftwerk und erbrachte den Nachweis, dass die Nutzung der Kernenergie auch im industriellen Maßstab möglich ist. Er war für einige Zeit das leistungsstärkste Kernkraftwerk der Welt", sagt eine RWE-Sprecherin. Doch die von den Stromkonzernen erhoffte langfristige Erfolgsgeschichte blieb aus: Nach zwei schweren Unfällen in den 1970er Jahren mit zwei Toten und einem wirtschaftlichen Totalschaden wird Block A wieder zurückgebaut. An dem Standort gehen 1984 Block B und C ans Netz.

Schon 1961 ging im Freistaat das erste deutsche AKW ans Netz. Im unterfränkischen Karlstein (Landkreis Aschaffenburg) wurde der erste Atomstrom produziert. Das Versuchskraftwerk Kahl arbeitete mit einer 16-Megawatt-Anlage. Es diente vor allem dazu, Erfahrungen mit der Technik zu sammeln und Personal zu schulen.

In der Branche machte sich damals Euphorie breit. Die Regierung drängte darauf, dass die Industrie in die Atomstromproduktion einsteigt. Die Energieerzeuger folgen dem Ruf. Bis heute wurde Kernenergie laut einer Greenpeace-Studie mit weit über 100 Milliarden Euro subventioniert - das von der Energiewirtschaft unterstützte Deutsche Atomforum  hingegen hält das für völlig überzogen und geht von weniger als 20 Milliarden Euro aus. Das Forum argumentiert damit, dass mit den Atommeilern Jahrzehnte lang günstiger Strom ohne den Ausstoß von Kohlendioxid gewonnen werden konnte.

Atomkraft spaltete bayerische Bevölkerung

Da in Bayern Atomstrom in dem halben Jahrhundert besonders gefördert wurde, gab es im Freistaat auch turbulente Zeiten. Denn die Atomkraft spaltete die Bevölkerung: Die einen kämpften mit aller Macht dagegen und fürchten Unfälle und Umweltkatastrophen, die anderen sahen darin die Schaffung sicherer Arbeitsplätze, verbunden auch mit der Ansiedelung weiterer Industrie.

50 Jahre Atomkraft in Bayern - das ist daher auch die Geschichte von missglückten Projekten. Dazu gehört insbesondere der geplante Bau der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) im oberpfälzischen Wackersdorf. Es gibt erbitterte Proteste der Bevölkerung, zunächst friedliche. Doch nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 eskalierte die Situation. Bei blutigen Krawallen am Bauzaun werden knapp 400 Menschen verletzt, es gab mehrere Tote. Einmal stürzte ein Polizeihubschrauber bei der Verfolgung von Demonstranten ab - ein Beamter starb.

Im Jahr 1989 kommt für das umstrittene Projekt das Aus, weil in Frankreich der deutsche Atommüll zu einem Drittel der Kosten entsorgt werden kann. Rund 3,2 Milliarden Mark (etwa 1,63 Milliarden Euro) hat die deutsche Energiewirtschaft das WAA-Debakel gekostet. Heute steht auf dem Gebiet ein moderner Industriepark.

Auch die erste AKW-Demontage gab es in Bayern

Geschichte schrieb der Freistaat auch mit der Demontage des Atomkraftwerks im niederbayerischen Niederaichbach. Als erstes Kernkraftwerk weltweit war es 1995 mit der Zerkleinerung des Reaktorkerns vollständig demontiert. Die Landtags-SPD und die bayerischen Grünen wollten das AKW eigentlich als "Denkmal einer verfehlten Atompolitik" erhalten.

Das Kraftwerk erwies sich nämlich als Flop. Die Technik - ein Druckröhrenreaktor - war schon unmittelbar nach Betriebsstart überholt. Am Ende war der Meiler nur zwei Jahre (1973 bis 1974) am Netz. In dieser Zeit lieferte er gerade einmal soviel Strom wie er in 18 Tagen unter Volllast hätte produzieren können.

Dem Atomkraftwerksboom in den 1970er-Jahren folgt nun der Abschied bis ins Jahr 2022. Von der Bildfläche werden die Meiler jedoch erst Jahrzehnte später verschwunden sein. Der Atommüll jedoch bleibt. Im Moment stehen die Castorbehälter noch in den kraftwerkseigenen Zwischenlagern. Die Endlagersuche ist auch 50 Jahre nach dem Start in die kommerzielle Atomstrom-Ära noch immer nicht abgeschlossen. Sie soll jetzt nach dem Streit um Gorleben bundesweit neu aufgerollt werden - auch in Bayern soll nach einem geeigneten Endlager gesucht werden. dpa-lby/AZ

Im Kernkraftwerk Sellafield in Nordwestengland kam es am 10. Oktober 1957 im Reaktor Windscale zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe.
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Schwere Unfälle in Atomkraftwerken
Foto: dpa, dapd
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