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09.11.2005

Zeuge Pfahls plaudert über die große Politik

Augsburg (dpa/lby) - Auf den verurteilten früheren Rüstungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls ist kein Druck durch die Justiz zu einem falschen Geständnis ausgeübt worden. Pfahls sagte als Zeuge am Mittwoch vor dem Landgericht Augsburg, entsprechende Formulierungen in einem Brief an seine Töchter vor Prozessbeginn seien aus Ärger entstanden, weil er den Eindruck gehabt habe, dem flüchtigen Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber werde mehr geglaubt als ihm. Er sei gedrängt worden, seine Angaben zu korrigieren, was er jedoch abgelehnt habe.

Augsburg (lby) - Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Freilassung aus dem Gefängnis gab Ludwig-Holger Pfahls ganz den freundlichen Gentleman. Selbstsicher, gut gelaunt und mit einer gesunden braunen Gesichtsfarbe präsentierte er sich als konzentrierter Zeuge in dem selben Gerichtssaal, in dem er vor knapp drei Monaten wegen Steuerhinterziehung und Vorteilsannahme verurteilt worden war.

Wieder ging es um das Schmiergeldsystem des nach Kanada geflüchteten Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber, zu dem Pfahls als Zeuge grundsätzlich nichts Neues vortrug, aber unterhaltsame Einzelheiten zum Besten gab, die er in seinem eigenen Verfahren so nicht erzählt hatte.

Nach einem fröhlichen Kegelabend im Jahr 1988 mit "reichlich Alkohol" sei er am nächsten Morgen aufgewacht und von da an mit Schreiber "per Du" gewesen. Die Anrufe Schreibers habe er in seiner "Bonner Isoliertheit" geschätzt und sich darüber gefreut, wenn er über ihn Neuigkeiten aus der CSU erfahren habe. Pfahls: "Schreiber war kein Intellektueller, aber ein psychologischer Typ." Der habe Gedanken lesen und sich gut anpassen können. "Schreiber vermochte gestresste Menschen auf andere Gedanken zu bringen. Deshalb hat er auch Zugang zu Franz Josef Strauß gehabt, der sonst nur von Bedenkenträgern umgeben war", schilderte Pfahls den Mann, durch dessen Machenschaften er schließlich ins Gefängnis gewandert war. Er selbst habe vor Schreiber "immer ein wenig Beklemmung" gefühlt, da dieser ein "rücksichtsloser Mensch" sei.

Obwohl sich Pfahls als "entscheidungsfreudigen, energischen Menschen" charakterisierte, habe er sich gegen Schreiber mit seinen Bedenken gegen das Schmiergeld nicht durchsetzten können. "Der hat dich breitgequatscht und alle Bedenken klein geredet". Pfahls: "Das war wie auf einer schiefen Ebene, mit Öl geschmiert, man gleitet dahin." Als er aus dem System aussteigen und Schreiber das Geld zurückzahlen wollte, habe er schließlich versagt. "Du bist im Boot, da kommst du nicht mehr raus", soll Schreiber zu ihm gesagt haben. "Nimm's, dann hast du später mal was auf der Kante." Dafür war er schließlich zu zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden.

Noch einmal erzählte Pfahls von der großen Politik. Wie ihn Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in einer Besprechung einmal verbal "abgewatscht" hatte. Gerhard Stoltenberg (CDU), der frühere Bundesverteidigungsminister, habe zu seinen Abwanderungsüberlegungen gesagt, er sei als Staatssekretär schwer zu ersetzen - "ein Riesenlob bei dem kühlen nordischen Typen Stoltenberg". Und Jürgen Möllemann und Hans-Dietrich Genscher (beide FDP) hätten wegen der Panzerlieferung nach Saudi-Arabien einen "tierischen Streit" ausgefochten.

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"Die Rüstungsindustrie, vor allem die bayerische, hat in mich wahnsinnige Erwartungen gehabt, aber so einfach war das nicht", beschrieb Pfahls seine Rolle als Rüstungsstaatssekretär. Doch für Schreiber sei er eine "wichtige Schaltstelle zur politischen Macht" gewesen. Dass dies Genscher und Kohl ganz anders gesehen haben, hatten sie als Zeugen im Pfahls-Prozess deutlich gemacht: ein kleines Rad am Wagen der großen Politik, das sei Pfahls gewesen.

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