Zurück zu den Wurzeln - Die Geschichte der Gartenschauen
München (dpa/lby) - Die Wurzeln der Gartenschauen reichen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. In wohlhabenden Kreisen war es damals Mode, exotische Pflanzen zu sammeln und zu kultivieren. Die Zeit der Aufklärung hatte auch das Interesse an den Naturwissenschaften geweckt, wie die Deutsche Bundesgartenschau GmbH erläutert.
Zugleich führten Reisen zunehmend in ferne Länder. Vor allem ging es zwar um neue Kolonien. Dennoch brachten Botaniker Samen und Pflanzen mit. Zusammen mit Neuzüchtungen bekannter Arten bildeten sie Glanzpunkte in Gärten und Wintergärten. Die ersten Pflanzenschauen stellten nichts anderes dar als die Öffnung zeitweise privater Gärten und Glashäuser.
Mit dem steigenden Interesse an Pflanzen wuchs als neuer Zweig des Gartenbaues die Kunst- und Handelsgärtnerei heran. Um ihr Angebot einem breiteren Publikum vorzuführen, veranstalteten die Gärtnereien Pflanzenschauen. Die "grüne" Begeisterung mündete auch in der Gründung von Pflanzengesellschaften. An der ersten Internationalen Gartenbauausstellung auf deutschem Boden in Hamburg 1869 beteiligten sich 420 Aussteller unter anderem aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Portugal und den USA.
Um 1930 begann der Reichsverband des Deutschen Gartenbaues, Richtlinien für die Veranstaltung großer Gartenschauen zu erarbeiten. Die Nazi-Diktatur griff diese Ideen auf. Der Gartenbau ließ sich nur allzu gut in ihre Blut- und Boden-Ideologie integrieren. Während der NS-Zeit entstanden die ersten großen Gartenschauen mit einheitlicher Bezeichnung, die Reichsgartenschauen: 1936 in Dresden die erste, 1938 in Essen die zweite und die dritte, durch den Kriegsbeginn vorzeitig beendet, 1939 in Stuttgart.
Nach Kriegsende gab es zunächst vorwiegend regionale Ausstellungen, 1951 war dann das Geburtsjahr der Bundesgartenschauen. Seitdem findet die BUGA alle zwei Jahre in einer anderen Stadt statt. Alle zehn Jahre wird die BUGA zur Internationalen Gartenschau (IGA), die zuletzt 2003 in Rostock gastierte und mehr als zwei Millionen Menschen anlockte.
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