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  3. Atomkraft: Emotionaler Atomausstieg für Gegner und AKW-Mitarbeiter

Atomkraft
15.04.2023

Emotionaler Atomausstieg für Gegner und AKW-Mitarbeiter

Menschen mit Plakaten und Fahnen nehmen an einer Kundgebung vom Bündnis für Atomausstieg teil.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Kernenergie in Deutschland ist von Sonntag an Geschichte. Der Atomausstieg sorgt in Bayern für gegensätzliche Gefühle: Während in München Atomkraft-Gegner ein Fest feiern, fällt den Mitarbeitern im AKW Isar 2 der Abschied schwer.

Aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2 in Niederbayern steigt am Samstag noch wie gewohnt Dampf auf. Auch vor dem wolkenverhangenen Himmel ist er gut zu sehen - wie seit Jahrzehnten schon. Dass damit nun Schluss sein soll, ist für den Betreiber und für die Mitarbeiter der Anlage nur schwer vorstellbar. "Das geht uns allen sehr nahe", sagt Guido Knott, Vorsitzender des Energiekonzerns PreussenElektra. Ganz anders sieht es bei Atomkraft-Gegnern aus: Sie feierten in München ein Fest. BN-Vorsitzender Richard Mergner sprach von einem "riesigen Erfolg".

Die Stimmung am AKW ist am Samstagvormittag spürbar getrübt. "Heute endet nach 50 Jahren die Stromproduktion aus Kernenergie bei PreussenElektra", bilanzierte Knott. Das mache ihn auch persönlich sehr betroffen. Wenn am Abend die Schichtmannschaft die Anlage herunterfährt, will er dabei sein. Das werde ein sehr emotionaler Akt werden. Werksleiter Carsten Müller sagt, das Herunterfahren sei rein technisch ein Routinevorgang, wie er auch bei Revisionen vorgenommen worden sei. Das letzte Abschalten geht jedoch auch ihm sehr nahe.

Voraussichtlich gegen 23.45 Uhr soll es soweit sein. Dann wird das AKW Isar 2 in Essenbach (Landkreis Landshut) nach 35 Jahren vom Netz gehen und somit keinen Strom mehr einspeisen. Etwa eine Viertelstunde später werde der Reaktor abgeschaltet, sagt Müller. "Wir erfüllen das Atomgesetz mit dem Trennen des Generators vom Netz vor Mitternacht. Damit ist die Ära der Stromerzeugung hier in Isar beendet." Der Block Isar 1 wurde bereits 2011 abgeschaltet und befindet sich seit 2017 im Rückbau.

Nach dem Abschalten wird der Reaktor "kaltfahren". Müller zufolge wird dabei die Temperatur in der Anlage innerhalb von etwa zwölf Stunden auf Umgebungstemperatur gesenkt. Etwa neun Stunden nach der Abschaltung wird dann über dem Kühlturm kein Dampf mehr zu sehen sein.

Angesichts der unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angefachten Debatte um eine erneute Laufzeit-Verlängerung für die Atomkraftwerke in Deutschland signalisiert Knott Gesprächsbereitschaft. "Wenn die Politik zu uns kommt und uns fragt, ob wir einen Weiterbetrieb möglich machen können, werden wir das gerne prüfen." Aber: "Dazu braucht es eine politische Mehrheit in Berlin. Die ist derzeit nicht gegeben."

"Wir sind gezwungen, jetzt abzuschalten", ergänzt Müller. Dem Gesetz folgend konzentriere sich das Unternehmen nun auf den Rückbau. "Wir werden starten. Wenn die Genehmigung vorliegt, werden die ersten Rückbaumaßnahmen sofort beginnen." Danach werde es umso schwieriger werden, einen Wiederbetrieb aufzunehmen. Der Rückbau sei bei der Aufsichtsbehörde, dem bayerischen Umweltministerium, beantragt. Mit einer Genehmigung rechnet PreussenElektra im Laufe dieses Jahres.

Freude statt Wehmut gab es am Samstag bei Atomkraft-Gegnern. Der Bund Naturschutz (BN) und Greenpeace veranstalteten auf dem Odeonsplatz in München ein buntes Atomausstiegsfest. Nach Schätzungen der Polizei beteiligten sich rund 1000 Menschen an einer Kundgebung. Auf Plakaten forderten sie "100 Prozent erneuerbare Energie bis zum Jahr 2030" und "nie wieder" Atomenergie. Anschließend zogen die Teilnehmer in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt, ehe sie zu einer zweiten Kundgebung zusammenkamen.

BN-Vorsitzender Richard Mergner sagte laut Mitteilung: "Dies ist ein historischer Tag und ein riesiger Erfolg der Anti-Atom-Bewegung - darauf kann und sollte man stolz sein! Was aber bleibt, ist strahlender Atommüll für die nächsten 40 000 Generationen und eine verschleppte Energiewende, speziell in Bayern." Stefan Krug, Leiter von Greenpeace in Bayern, ergänzte: "Die Panikmache von CDU/CSU und FDP vor Stromausfällen ging ins Leere, denn Atomstrom wird für eine sichere Versorgung nicht benötigt."

Jahrzehntelang habe die Anti-Atom-Bewegung gekämpft - "gegen unsichere Atommeiler und Wiederaufarbeitungsanlagen wie in Wackersdorf, gegen marode Atommülllager, riskante Atomtransporte und verantwortungslose Stromkonzerne", teilte der BN mit. Der Widerstand habe sich ausgezahlt. "Angesichts der Atomkatastrophe von Fukushima stimmten CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke im Bundestag 2011 schließlich einhellig für den endgültigen Atomausstieg."

Am Samstag bis Mitternacht werden die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Neben Isar 2 sind das das AKW Emsland in Niedersachsen und der Block Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg. Eigentlich hatte der Atomausstieg Ende 2022 vollzogen werden sollen. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise änderte die Ampel-Koalition im Herbst aber das Atomgesetz, um die Meiler befristet weiterlaufen zu lassen.

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