Aiwanger ringt um Lösung für vom Aus bedrohtes Augsburger Karstadt-Kaufhaus
Exklusiv 16 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof sollen deutschlandweit geschlossen werden. Der Standort in Augsburg ist darunter. Wirtschaftsminister Aiwanger will die Schließung verhindern.
Bayerns Wirtschaftsminister Huber Aiwanger will eine Schließung des vom Aus bedrohten Warenhauses Galeria Karstadt Kaufhof in Augsburg abwenden. Er ringe weiter um Lösungen, sagte der Freie-Wähler-Vorsitzende unserer Redaktion. „Ich hoffe, dass es zu einer Einigung über den Fortbestand des Standorts kommt“, erklärte der Minister. „Wir haben vergangene Woche ein Gespräch mit den Beteiligten zum Karstadt-Standort Augsburg geführt“, berichtete er. „Es gab dabei einige positive Ansätze und Ideen“, sagte der Minister.
Der Eigentümer des Augsburger Karstadtgebäudes, der Immobilienentwickler Solidas, steht nochmaligen Gesprächen offen gegenüber, wie Solidas-Prokurist Daniel Utz sagte. „Wir würden uns freuen, wenn Karstadt bleibt“, betont Utz. Weiter als jetzt, so Utz, könne man dem Kaufhauskonzern bei den Mietkonditionen aber nicht mehr entgegenkommen. Man habe alles getan, um den Standort zu halten. „Aber jetzt kommen wir an einen Punkt, wo mehr nicht mehr darstellbar ist“, erklärte Utz. Man müsse nun auch Gedanken über alternative Nutzungen für das Gebäude machen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
Auffällig ist jedenfalls, dass in Bayern nun ausgerechnet die Warenhäuser der Bezirkshauptstädte Augsburg, Würzburg und Regensburg von der Schließung betroffen sein sollen. Da liegt schon der Verdacht nahe, dass dahinter die Strategie steckt, ein Eingreifen der Politik zu provozieren, was teilweise auch bereits gelungen ist.
Nur darf den Erpressern jetzt nicht wieder weiteres Steuergeld hinterhergeworfen werden. Der Eigentümer der Immobilie sollte sich aber schon reiflich überlegen, ob er nicht einen großen Fehler begeht, wenn er es nun darauf ankommen lässt. Eine etwas geringere Rendite ist besser als der totale Kollaps dieses städtebaulichen Schandflecks mitten in der Augsburger Innenstadt.
Ich vermute keine besondere Strategie dahinter. Ich vermute auch, daß die Höhe der Mieten nicht der ausschlaggebende Punkt sind. Nehmen wir mal nur so an, die Mieten würden um 20% (oder mehr) gesenkt. Es würde zwar am Monatsende mehr in der Kasse sein, aber die Rentabilität würde dadurch nicht gesteigert.
Ich bin derAnsicht, daß rein ökonomisch entschieden wurde - warum soll man auch gut laufende Filialen schließen? Ich gebe dem Management der Filiale(n) die Hauptschuld an den Schliessungen.
Wolfgang B., wir werden bald sehen, wer recht hat: Wenn es bei der angekündigten Schließung bleibt, haben Sie recht, wenn nicht, ich. :)
PS: Natürlich steigt die Rentabilität, wenn die Fixkosten sinken.
Es ist unfassbar wie die kapitalistische Hirnwäsche hier im Forum wirkt.
"Tote sollte man sterben lassen..." ist ein Argument gegen Waffenhilfe für die Ukraine.
Aber da sind 60 Mrd. kein Problem! Wenn es aber um die Grundversorgung der Menschen geht und um lebenswerte Innenstädte: Nein, da sind der Politik die Hände gebunden, da kann man nichts machen, das ist die höhere Gewalt des Kapitalismus (ja, Gewalt ist das richtige Wort dafür!)
Seit wie lange gehen die Ketten eigentlich pleite? Tote sollte man sterben lassen.
"Tote sollte man sterben lassen."
Einmal reicht doch . . .
@Georg Kr.: „Einmal reicht doch …“
Sicher?
(„Sicher ist sicher“, sagte der Ochsenbauer und bremste seine Fuhre auch den Berg hoch.)
Helmut Eimiller
Inwieweit jedoch Solidas der richtige Partner für die aktuelle Situation bzw. zukunftsträchtige Innovationen ist, scheint mir zumindest fraglich...siehe Schwaben Center.
Vielleicht bin ich rückständig, aber ich sehe, natürlich in modernem Format, durchaus eine Zukunft für ein Kaufhaus im Einzelhandel mit gemischten Waren, Food- und Nonfood sowie entsprechend spannenden, regionalen und saisonalen Aktionsflächen, garniert mit Top-Untermietern, sozusagen wie eine Stuhlmietung im Friseur und Kosmetikgewerbe.
Nobby Die Stimme der Rosenau
Wofür ich vielleicht ein Geschäftsmodell sehe, ist ein amazon- Warenhaus.
Jeden Artikel gibt es nur einmal im Regal zum Anfassen, dieser kann mit einem QR- Code gleich über das Smartphone bestellt werden. Vorteil für den Käufer und den Verkäufer: Lästige Retouren wegen nicht gefallen gibt es in Zukunft so gut wie nicht mehr.
An Personal wird eigentlich nur ein Wachposten gegen Ladendiebstahl, ein Regaleinräumer und eine Reinigungskraft benötigt.
Die Frage ist, wie sinnvoll dieses abermalige, künstliche Hinauszögern des Unvermeidlichen ist. Die Energie und Mittel könnte man doch gleich in neue, alternative Nutzungskonzepte stecken - hier ist auch der Hausbesitzer gefragt, je länger die Bude leersteht, desto länger gibt es gar keine Mietzahlungen. Hier könnte mal Mut und Innovation gezeigt werden, auch wenn einige der vemeintlich guten, alten zeit hinterher weinen werden. Aber die wird es immer geben.