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Geschichte
10.04.2024

"Rückkehr der Namen" Erschütternde Schicksale von NS-Opfern

Eine Frau geht über den menschenleeren Odeonsplatz an der Feldherrnhalle vorüber. Am Donnerstag soll dort das Projekt «Die Rückkehr der Namen» seinen Abschluss finden.
Foto: Matthias Balk, dpa (Archivbild)

Egal, ob Friedrich, Senta, Isaak, Otto oder Nelly - ihre Namen sollen nicht vergessen sein. Ein aufwendiges Projekt des Bayerischen Rundfunks erinnert an mehr als 1000 Opfer des Nationalsozialismus.

Um die neun Jahre alt war Gerda Sattler, als die Nationalsozialisten sie im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordeten, vermutlich 1944 in der Gaskammer. Auch ihre Eltern und einige ihrer fünf Schwestern starben - weil sie Sinti waren. Die Familie zählt zu den etwa 10.000 Menschen aus München, deren Tod die Nazis zu verantworten haben, darunter rund 4500 Jüdinnen und Juden. Andere wurden verfolgt wegen politischer Einstellungen, Religion, sexueller Orientierung, Behinderungen oder Krankheiten. Das Projekt "Die Rückkehr der Namen" will nun anhand ausgewählter Schicksale diese Verbrechen wieder ins Bewusstsein rufen. Patinnen und Paten stehen am Donnerstag an ehemaligen Wohn- und Wirkstätten von rund 1000 NS-Opfern in der Innenstadt bereit, um Interessierten deren Geschichten zu erzählen.

"Es ist wichtig, dass wir den Opfern ihre Würde zurückgeben, ihren Namen, und das öffentlich im Stadtbild", lobt Landtagspräsidentin und Schirmherrin Ilse Aigner (CSU). Aus der Vergangenheit könnten wichtige Lehren gezogen werden. "Erinnerungsarbeit und Demokratie stehen in einem sehr wichtigen Zusammenhang", sagte Aigner über das Projekt des Bayerischen Rundfunks (BR), das von der Landeshauptstadt unterstützt wird. "Wir müssen gemeinsam eintreten für die Würde des Menschen, gegen Rassismus, gegen jede Art von Extremismus und auch gegen Antisemitismus und Antiziganismus."

Viele Patenschaften waren binnen kürzester Zeit vergeben, an Institutionen, Vereine oder Schulen, auch an Nachfahren der Verstorbenen und andere Interessierte, auch Delegationen aus Amberg, Augsburg, Regensburg und Würzburg seien darunter. Ab 15.00 Uhr stehen sie an Orten, die eine Beziehung zu den Biografien der jeweiligen Opfer haben. Um 17.00 Uhr ist nach BR-Angaben für alle ein Weg der Erinnerung durch die Innenstadt geplant. Ziel ist der Odeonsplatz, auf dem ab 18.00 Uhr ein Programm angeboten wird mit Musik, Filmen und Reden. Erwartet werden unter anderem Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wie Eva Umlauf und Ernst Grube oder Romani Rose vom Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma.

Auch Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, will dabei sein. Eines der Schicksale, um das es an diesem Nachmittag geht, ist das ihrer Großmutter Albertine Neuland. Die 1866 geborene Fränkin war nach dem Tod ihres Mannes 1939 von Bayreuth zu ihrem Sohn Fritz nach München gezogen und kümmerte sich dort liebevoll um ihre Enkelin Charlotte. Ihr Sohn Willi wollte seine Mutter eigentlich zu sich in die USA holen. Die dortigen Behörden hätten ihr die Einreise aufgrund ihres hohen Alters verweigert, heißt es auf der Internetseite des Projekts. Während die kleine Charlotte im mittelfränkischen Arberg unter falscher Identität den Holocaust überlebte, wurde Neuland 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und verhungerte dort am 19. Januar 1944.

Die Schicksale zeigen das Grauen aus vielen Perspektiven. Sie berichten von Opfern wie dem zehnjährigen Wilhelm Gögel, der wegen einer Behinderung als "nicht bildungsfähig" galt, in die Heilanstalt Eglfing-Haar eingewiesen wurde und eine tödliche Überdosis Medikamente verabreicht bekam. Der Musiker und Arzt Hugo Daffner erregte mit seinen Kompositionen das Missfallen der Machthaber und starb 1936 im Konzentrationslager Dachau. Ludwig Holleis hatte sich der Widerstandsgruppe seiner Schwester und seines Schwagers angeschlossen und wurde so schwer gefoltert, dass er 1944 starb. Alois Dallmayr kam aus einer Familie, deren Münchner Delikatessengeschäft bis heute berühmt ist. Der künstlerisch begabte Mann kam 1916 in die Universitätsnervenklinik, wurde später nach Eglfing-Haar verlegt und 1940 ermordet, mit Kohlenmonoxid. Er sei "ohne Nutzen und Sinn für die Volksgemeinschaft", so das menschenverachtende Urteil damals.

Mit dem Projekt will der BR neue Formen der Erinnerungskultur wählen und für aktiven Einsatz für Demokratie, Toleranz und eine offene Gesellschaft werben. Man wolle ein Zeichen setzen gegen Vergessen und für gesellschaftliche Toleranz, hatte BR-Intendantin Katja Wildermuth vorab erklärt. Ergänzend gibt es multimediale Angebote, etwa auf der Internetseite des Projekts, im Fernsehen und im Radio. Die Abschlussveranstaltung soll ab 18.00 Uhr live übertragen werden, im Internet, auf ARD alpha oder in der ARD Mediathek.

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