Im Kampf um die wenigen freien Impftermine ziehen ausgerechnet Seniorinnen und Senioren den Kürzeren. Warum hat die Politik die Priorisierung der am meisten gefährdeten Gruppe aufgegeben?
Erst hat die Politik die Booster-Impfkampagne verbummelt und jetzt, da die Sache endlich Fahrt aufnimmt und Drittimpfungen extrem nachgefragt sind, hapert es mit der Logistik. Kaum verwunderlich, dass so manchem Arzt, der gerne mehr impfen würde, der Kragen platzt, wenn er nicht genügend Dosen bekommt. Doch die Impfstoffmenge ist längst nicht das ganze Problem.
Booster-Impfung in der vierten Corona-Welle: Ältere Menschen ziehen zu oft den Kürzeren
Beim aktuellen Hauen und Stechen um die wenigen freien Impftermine wird völlig außer Acht gelassen, dass ältere Menschen dabei den Kürzeren ziehen. Viele Seniorinnen und Senioren haben eben kein Smartphone, um mehrmals am Tag in der Datenbank der Impfzentren nachzusehen, ob sich spontan ein freier Termin aufgetan hat. Man kann älteren und kranken Menschen auch nicht unbedingt zumuten, über Stunden in der Kälte Schlange zu stehen, um bei einer mobilen Impfaktion vor Ort eine Spritze zu bekommen.
Das alles hätte man deutlich besser organisieren müssen. Warum gibt es zum Beispiel keine Priorisierung mehr, so wie Anfang 2021? Dann würden die, die den Booster am dringendsten brauchen, als Erste einen Termin bekommen und müssten sich nicht die Finger wund telefonieren.
Corona-Pandemie: Warum gibt es keine Priorisierung bei Booster-Impfungen?
Dass dieses Konzept aufgegeben wurde, ist angesichts der derzeitigen Lage völlig unverständlich. Von einer Priorisierung würden gerade vulnerable Gruppen profitieren – und die gilt es nach wie vor am meisten zu schützen.
Dass die Impfbereitschaft derzeit groß ist, ist gut. Auch angesichts der drohenden Gefahr durch die Omikron-Variante. Um dem Virus zuvorzukommen, muss aber jeder einen zeitnahen Termin bekommen. Und nicht erst Ende Februar.
Die Diskussion ist geschlossen.
Nachdem bis Ende Januar 2022 60 Millionen Deutsche eine Booster Impfungen verabreicht werden sollen, erübrigt sich jede Prioiserung. Es gibt aktuell in Deutsschland nur knapp 59 Millonen mit 2 Impfungen.... Also einfach impfen, was geht, vorbei kommt, was impf willig ist und gerne die mobilen Impfteams zu denen schicken, die nicht selber zur Impfung gehen können. Wir brauchen keine Priorisierung, wir brauchen ein Impfwunder zu Weihnachten. :-)
Natürlich brauchts eine Priorisierung - wie auch schon zu beginn der Impfungen.
Es sind vorwiegend die Älteren mit risiko eines schweren Verlaufs und diejenigen, bei denen die 2.Impfung am weitersten zurückliegt!
...soviel zur vermeintlichen Solidarität, Thomas W
"Ich bin 3-fach geimpft und will sicher keine "natürliche" Infektion riskieren."
Tja,
@Peter: Kaum was kommentiert, schon von der Realität überholt:
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/corona-booster-impfungen-koennen-laut-immunologen-omikron-welle-kaum-eindaemmen-id61314026.html?cx_testId=2&cx_testVariant=cx_1&cx_artPos=1&wt_mc=redaktion.piano-reco.article-behavior.desktop.#cxrecs_s
Nur wenn Du alleine zuhause bleibst, riskierst Du (relativ) sicher keine "natürliche Infektion"...dann nochn schönes "Leben" und viel Spaß beim Couchsurfen :-)
Man wird - v. a. wenn eine Impfung länger her ist - gerade bei diejenigen gegen Atemwegserkrankungen (wie Influenza) sich grundsätzlich immer wieder infizieren können, d. h. das Virus tritt in den Organismus ein, siedelt sich dort an und vermehrt sich dort, mit der Folge einer symptomatischen oder asymptomatischen (aber nachweisbaren) Reaktion. Ist der Erreger weniger virulent und die Erregermenge klein und ist der Immunstatus des Wirtes gut ausgeprägt, dann "huscht das Virus nur mal kurz über die Schleimhäute" (Zitat Drosten) und man bemerkt davon so gut wie nichts - ein PCR-Test würde trotzdem ansprechen. Wirklich krank ist man aber nicht...
Impfen gegenüber Atemwegsviren wie Influenza war bisher immer Eigenschutz und nie Herdenschutz, wieso sollte das bei einer Impfung gegen Corona anders sein? Ich glaube, dass man (die Politik) den Transmissionsschutz stark überhöht dargestellt hat und deshalb so lange an der Idee einer Herdenimmunität (allein auf Basis der Impfung) festgehalten wurde. Irgendwann müssen wir als Gesellschaft akzeptieren, dass wir mit dem Virus leben müssen - so wie mit vielen anderen Viren auch - das gehört aber auch zum allgemeinen Lebensrisiko dazu...
Eindämmung der Omikron Variante. Wie immer hat die EU und die Politik zu spät reagiert. Tagelang konnten Reisende aus Südafrika ins Land kommen ohne Tests. Nur Direktflüge wurden erfasst; Leute,. die über Dritt Airports ankamen, wurden nicht erfasst. Und jetzt haben wir den Salat wieder wie letzten Winter. Auch bei Indien wurde zu lange mit der Stornierung von Flügen gewartet. Länder, aus denen eine neue Variante entdeckt wird, müssen sofort isoliert werden. Und auf Touristen braucht man da schon gar keine Rücksicht nehmen; das ist eben persönliches Risiko- nur das Jammern bei diesen Leuten ist besonders groß.
Mit Verlaub - so ein Quatsch! Das Virus zirkulierte bereits deutlich länger und wer weiß wo überall!
Nur weil Südafrika ehrlicherweise damit an die Öffentlichkeit ging und im Übrigen überhaupt auf Varianten überprüft, heißt das nicht, wir müssten uns jetzt nur von Südafrika isolieren...das ist das Nivaeu von Trump.
Zuträglich für eine nachhaltige Pandemie-Bekämpfung wäre es, wenn die „1.Welt“ nicht den Großteil des verfügbaren Impfstoffs wegkonsumiert und für die „3.Welt“ nur die Reste bleiben, die bald ablaufen.
Richtig, Zielgruppe für einen Booster sind in erster Linie diejenigen, deren Impfung bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 abgeschlossen wurden, also überwiegend die älteren. Auch wenn die Stiko den Booster für alle über 18-jährigen empfiehlt, hat sie doch bekräftigt, dass bevorzugt Ältere über 70 Jahre, Menschen mit Immunschwäche und Bewohner und Personal von Pflegeheimen eine Auffrischung erhalten sollen. Letzteres wurde und wird aber durch Politik und den Teil der eher panischen Bevölkerung ignoriert.
Ansonsten: Auch Ungeboosterte und Genesene (und v. a. Genesene mit einer zusätzlichen Impfung) haben auch gegen Omikron einen guten Schutz vor einem potentiell schweren Verlauf (da ja auch ohne Impfung stark altersabhängig ist), v. a. wenn die Immunisierung noch relativ frisch ist. Dass, wie hier ein Peter P. geäußert hat, gegen Omikron nur 3 Impfungen helfen sollen, ist ohne Differenzierung nicht richtig. Ich persönlich bin 2fach geimpft, in keiner Risikogruppe, und kann jetzt auch ohne Booster eine natürliche Infektion risikieren (und damit eine breit aufgestellte Immunantwort erhalten, die über die einer Impfung allein hinausgeht).
Passend zum Thema sich einfach mal Zeit für den aktuellen Kekule-Podcast nehmen, der das Boosterthema und verschiedene weitere Themen anspricht: https://youtu.be/akkpcSme-p8
>> Dass, wie hier ein Peter P. geäußert hat, gegen Omikron nur 3 Impfungen helfen sollen, ist ohne Differenzierung nicht richtig. <<
https://www.br.de/nachrichten/wissen/wie-corona-impfstoffe-vor-omikron-schuetzen-erste-erkenntnisse,Sr03rKh
>> Der Virologe Christian Drosten sprach aber bereits von sehr wichtigen Daten. "Sieht nicht gut aus für zweifach Geimpfte. Dritte Dosis notwendig", schrieb er auf Twitter. <<
Hier wie Lothar B. auf die Mitgliedschaft in einer Risikogruppe hinzuweisen ist völliger Unfug. Die beeinflusst zwar das statistische Risiko der Gesamtgruppe ist jedoch im persönlichen Einzelfall vollkommen belanglos.
>> Ich persönlich bin 2fach geimpft, in keiner Risikogruppe, und kann jetzt auch ohne Booster eine natürliche Infektion risikieren (und damit eine breit aufgestellte Immunantwort erhalten, die über die einer Impfung allein hinausgeht). <<
Im Grunde ist das eine Mischform zum Querdenker, die sich mutmaßlich als politische Antwort auf ungenügende Impfkapazitäten herausbildet.
Ich bin 3-fach geimpft und will sicher keine "natürliche" Infektion riskieren.
Wichtiger Artikel, danke dafür!
Durch die geschaffenen Anreize wie "Testpflicht entfällt nach Boosterung" nimmt der Run auf die Spritze noch mehr zu!
In dieser Ellenbogen- und Windhund-Mentalität sind die Verlierer ganz klar die um ein Vielfaches vulnerableren Gruppen, allen voran die älteren Menschen.
Hauptsache ICH hab meinen Booster - was die Alten machen bzw. wie lang die warten müssen und ob überhaupt ausreichend Impfstoff im 1.Quartal 2022 zur Verfügung steht - egal!
...dann legt halt Deutschland nochmal einen Batzen Geld auf den Tisch und kauft weg, was es kriegen kann!
Ob dabei Länder der "3. Welt" an ausreichend Impfstoff kommen - auch völlig egal!
Dieses Booster-Verhalten ist nicht solidarisch - das ist asozial!!
Diese Pseudomoral ist wirklich belästigend; da wird jeder der sein Kind nicht impfen lassen will gleich zum Rechten oder noch schlimmer erklärt, wenn man sich aber selber den Booster holt ist man asozial.
Da ist nichts asozial - die jüngeren Erwachsenen haben noch mehr Leben vor sich und müssen täglich Leistung bringen, damit die Älteren trotz Corona-Inflationspolitik noch Rente bekommen.
Und es ist ganz klar Stand der Wissenschaft, dass gegen Omicron nur 3 Impfungen helfen.
das frage ich mich auch!
Zunächst hieß es, dass nach der Zweitimpfungen mindestens sechs Monate bis zur Booster Impfung vergehen sollen und jetzt hat die STIKO beschlossen, dass bereits ab 18 geboostert werden kann.
Ein Problem ist sicher, dass es 30 Mio. Impfdosen geben soll, die bis jetzt aber noch niemand gefunden hat.
Zweites Problem ist die STIKO, die zunächst allen 70-Jährigen nach sechs Monaten eine Booster Impfung empfiehlt und plötzlich alle ab 18 mit einschließt (was gilt jetzt: 6 Monaten? ab 18?).
Nach dem sechs Monatsraster hätten alle eine Change für die Booster Impfung gehabt!
Andererseits wenn Verwandte in Thüringen diese Booster Impfung für ihre betagten Verwandten ablehnen und daher die Angehörigen starben ... (für mich ist das zumindest Totschlag)!
Die Politik und STIKO springen hin und her; ich hoffe, dass Herr Lauterbach endlich mal Ruhe schaffen kann.
Das Problem ist nicht NUR die fehlerhafte Priorisierung, sondern die kriminelle Ablehnung mancher Gruppen.
Aber durch die destruktive Haltung dieser Gruppen wird die Anzahl ja eh reduziert