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Kommentar: Der Kita-Platz-Mangel ist eine Katastrophe für Familien

Kommentar

Der Kita-Platz-Mangel ist eine Katastrophe für Familien

Lea Thies
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    Für rund 62.000 Kinder im Freistaat wird es nächstes Jahr solch eine Szene nicht geben. Es werden laut Bertelsmannstiftung rund 62.000 Kita-Plätze fehlen.
    Für rund 62.000 Kinder im Freistaat wird es nächstes Jahr solch eine Szene nicht geben. Es werden laut Bertelsmannstiftung rund 62.000 Kita-Plätze fehlen. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Die Zahlen der Bertelsmann Stiftung sind neu, aber nicht überraschend: Seit Jahren ist klar, dass Bayern ein massives Kinderbetreuungsproblem hat. Das Sozialministerium ist sich des Ernstes der Lage bewusst, versucht mit neuen Ausbildungsmodellen sowie Quereinsteigerinnen und fachfremdem Personal die Löcher zu stopfen. Aber das ist Flickschusterei. Und es reicht nicht. Es fehlt nach wie vor der große Plan – das ist eine Katastrophe für Familien. Die werden schlichtweg im Stich gelassen.

    Die Lösung des Kita-Problems in Bayern muss von vielen Seiten aus angegangen werden

    Das Thema Kinderbetreuung muss im Freistaat Chefsache und zudem gesamtgesellschaftlich gelöst werden. Als Allererstes braucht es ein Umdenken, dass Kinderbetreuung kein Parkplatz ist, sondern Bildung. Mit steigender Wertschätzung fließen dafür vielleicht auch leichter und mehr Gelder.

    Zweitens sollten Kinder nicht dauernd als Belastung gesehen werden, sondern als unsere Zukunft, als die Menschen, die unser Land in 20 Jahren am Laufen halten und Steuern zahlen werden.

    Dann braucht es außerdem flexiblere Arbeitszeitmodelle – die machen nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zufriedener, sie sorgen auch dafür, dass Eltern, ja, auch Väter, mal ihre Kinder nachmittags betreuen können und so das System entlastet wird.

    Auch die Arbeitgeber sind beim Thema Kinderbetreuung gefragt

    Die Unternehmen sind auch gefragt, beim Thema Kinderbetreuung mehr Druck zu machen und sich sogar finanziell einzubringen – Kita-Plätze bedeuten schließlich auch Arbeitskräfte. In Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich Deutschland nicht mehr leisten, dass gut ausgebildete Frauen wegen schlechter Kita-Infrastruktur daheim bleiben.

    Und dann ist da natürlich noch die Bezahlung – unserer Gesellschaft sollte die professionelle Betreuung ihrer Kinder doch mehr als ca. 3500 Euro brutto im Monat wert sein.

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