Alte Pinakothek zeigt venezianische Kunst
Die Blüte von Kunst und Kultur in Venedig vor rund 500 Jahren ist derzeit in der Alten Pinakothek in München zu erleben.
"Venezia 500" versammelt rund 85 Werke berühmter Künstler wie Tizian, Giovanni Bellini oder Tintoretto. Sie und andere hätten die Kunst im frühen 16. Jahrhundert revolutioniert, sagte der Kurator Andreas Schumacher im Vorfeld der Eröffnung am Donnerstag. Bis zum 4. Februar sind die Gemälde, Skulpturen und Skizzen zu sehen, darunter 70 Leihgaben, etwa aus dem Louvre, dem kunsthistorischen Museum in Wien oder Häusern in Italien, Kanada oder den USA.
Die Ausstellung zeigt anhand von Porträts und Landschaften auf, was die venezianischen Kunstschaffenden an Neuem schufen und wie sie mit Farben und Licht umgingen. So wirken die dargestellten Menschen meist als individuelle Charaktere und erwecken mitunter den Eindruck, als würden sie die Betrachtenden direkt anschauen. Die Landschaften gewannen an Tiefe und bekamen in den Gemälden mehr Gewicht. Schumacher erkennt darin die Sehnsucht nach einer Verbindung mit der Natur, nach Muße, Zeit zum Nachdenken und einem Rückzug ins Grüne. Auch Allegorien und Mythen spielten eine wichtige Rolle.
Zudem gibt es Einblicke in ein Forschungsprojekt, das seit 2019 zur Renaissance in der Alten Pinakothek läuft. Im Rahmen dieses Projektes sei es gelungen, ein um 1510 entstandenes "Bildnis des Giovanni Borgherini und des Trifone Gabriele" dem Künstler Giorgione zuzuschreiben. Das Doppelporträt zeigt den Florentiner Bankierssohn Borgherini, der bei dem Universalgelehrten Trifone in Venedig studierte. Weitere Höhepunkte sind unter anderem Tizians "Junge Frau bei der Toilette" und sein "Bildnis einer Dame in Weiß", aber auch der "Knabe mit Pfeil" von Giorgione.
(dpa)
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