Merk fordert Öffnung der CSU für neue Wählerschichten
München (dpa/lby) - Die CSU wirbt im Vorfeld ihres Parteitages am kommenden Wochenende in München um neue Wählerschichten und legt zugleich eine starke Betonung auf traditionelle Werte. CSU-Chef Edmund Stoiber sagte dem "Spiegel", die Menschen sehnten sich "nach grundsätzlicher Orientierung". Die stellvertretende Parteivorsitzende Beate Merk betonte in der "Welt am Sonntag", daneben gebe es auch noch andere Lebensmuster, für die eine Volkspartei ebenfalls stehen müsse.
Wie der "Spiegel" am Samstag vorab berichtete, wolle Stoiber Lehren aus der US-Wahl ziehen: "Die Wahl hat eindeutig gezeigt, dass nicht nur ökonomische Frage wichtig sind. Die Menschen sehnen sich nach grundsätzlicher Orientierung". Stoiber sprach sich dafür aus, dass man sich wieder auf "traditionelle Werte" besinnen solle. Er nannte in diesem Zusammenhang Familien, Eigenverantwortung und einen "nationalen Zusammenhalt".
Merk, die auch bayerische Justizministerin ist, sagte der "Welt am Sonntag": "Wir müssen auch denen eine politische Heimat geben, die anders denken". Gerade in den Städten würden sich die Lebensformen ändern. Auch um berufstätige Frauen oder die bessere Integration von Ausländern müsse sich die CSU mehr kümmern. Außerdem sei es wichtig, sich auch mit den Homosexuellen auseinander zu setzen.
Gleichzeitig forderte Söder laut "Münchner Merkur" ein "Leitbild der christlich-abendländischen Kultur", das Deutschland brauche. Dazu gehöre, "auch wieder Schulgebete einzuführen". Dabei gehe es nicht um eine Ausgrenzung ausländischer Schüler, sondern um gemeinsame Werte, sagte Söder.
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