Teure BR-Kantine: Intendantin bietet Abgeordneten Führung in Freimann an
Warum Katja Wildermuth eine Einladung in den Bauausschuss des Landtags nicht annahm – sich aber dennoch den aufgekommenen Fragen stellt.
BR-Intendantin Katja Wildermuth hat am Dienstag den Vorsitzenden des Bauausschusses des Bayerischen Landtags, Jürgen Baumgärtner, sowie "alle interessierten Parlamentarier" eingeladen, sie am neuen Hauptstandort des Senders in Freimann zu besuchen – und sich im Rahmen einer Führung ein Bild zu machen und Fragen zu stellen. Zuvor hatte Baumgärtner, CSU-Landtagsabgeordneter aus dem oberfränkischen Kronach, unserer Redaktion bestätigt, Wildermuth in die nächste Sitzung seines Ausschusses im Juni eingeladen zu haben. Sie solle dort unter anderem zum Thema "Kostensteigerung beim BR" umfassend informieren.
Diese Einladung nahm Wildermuth nicht an. Ein Sprecher des Bayerischen Rundfunks begründete das am Dienstag damit, dass die Zuständigkeit für die Kontrolle über die Wirtschaftsführung der BR-Geschäftsleitung beim Verwaltungsrat des Senders und nicht beim Bauausschuss des Landtags liege. Der BR-Verwaltungsrat habe zudem einen eigenen Bauausschuss, der Bauvorhaben und -entscheidungen im Haus regelmäßig mit einer Aufgreifschwelle von 50.000 Euro begleite. Der BR lege Wert darauf, "diese Zuständigkeiten und gesetzlich geregelte Gremienaufsicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu respektieren".
Baumgärtner sprach am Dienstag auf Anfrage von einer "wertschätzenden Antwort" Wildermuths. Er nehme ihre Einladung nach Freimann "sehr gerne an". Ihm sei es ein Anliegen, "in aller Sachlichkeit" die Kritik am beitragsfinanzierten BR zu erörtern.
So entkräftet der BR die Kritik an den Kosten für seine Kantine
Massive Kritik hatte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in ihrem aktuellen 24. Bericht geübt – vor allem an Umbau und Erweiterung der BR-Kantine am Standort Freimann. Diese seien "exemplarisch" für "unangemessen hohe Investitionsaufwendungen". Der Sender hatte die Kantinen-Kosten auf 15,5 Millionen Euro veranschlagt; 2020 aber war er noch von 3,9 Millionen Euro ausgegangen.
Wie der Sprecher jetzt sagte, befinde sich das "gesamte Bauprojekt in Freimann", das 2012 konzipiert und inzwischen zu 95 Prozent abgeschlossen sei, "vollständig im Kostenrahmen" – und das "trotz Corona und gestiegener Baukosten". Dies sei ein "in diesen Zeiten herausragendes Ergebnis". Weiter sagte er: "Die gegenüber der Ausgangskalkulation höheren Bau- und Sanierungskosten für die Kantine konnten im Rahmen des Gesamtvorhabenbudgets durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden." Die Kantine sei "wirtschaftlich umgebaut und saniert". Die ursprüngliche Kalkulation, ergänzte er, stamme aus dem Jahr 2014. Sechs Jahre später habe sich dann während der Baumaßnahmen herausgestellt, dass auch das bestehende Kantinengebäude samt der Großküchentechnik saniert werden müsse.
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In einer funktionierenden Demokratie im 21. Jahrhundert kann es nicht sein, dass Menschen für Medienangebote Zwangsgebühren zahlen müssen, die sie nicht nutzen wollen. Die Öffentlich-Rechtlichen müssen privatisiert werden und sollen ihre Programme als Streamingdienste anbieten. Nur so geht Demokratie.
Nein - so geht Demokratie bestimmt nicht. Daß es die Öffentlich-Rechtlichen gibt und daß Sie nicht zum Nulltarif gibt ist in verschiedenen Gesetzen juristisch unumstritten geregelt. Worüber man heftig streiten kann ist die Höhe des Beitrages, da gibt es m.e. viel Luft nach unten.
wie für Sie Demokratie geht haben Sie bereits des Öfteren bewiesen, die Öffentlich-Rechtlichen werden nicht privatisiert werden.
Man kann auch darüber diskutieren, die derzeitige gesetzliche Grundlage zu ändern. Nichts ist für immer in Stein gemeißelt. Alles kann geändert werden, man muss nur wollen.
Das würde Ihnen so passen. Vielleicht sollten Sie öfter mal in die Öffentlich-Rechtlichen reinschauen, möglicherweise wäre dann Ihr Weltbild etwas weiter und nicht nur auf die AfD fokussiert. Privatisiert gehört da gar nichts. Man sieht ja an den Privatsendern, was da für ein Stuss rauskommt. Ich zahle gerne für guten und fundierten Journalismus. Dass Ihnen unabhängige Berichterstattung nicht in den Kram passt – geschenkt.
Frau Reichenauer, ich halte mich da an Dieter Hildebrandt, der einst formulierte:
"die Öffentlich-Rechtlichen machen sich in jede Hose, die man ihnen hinhält, und die Privaten senden das, was darin ist"
An dieser bitteren Wahrheit hat sich nichts geändert!
"Wie der Sprecher jetzt sagte, befinde sich das "gesamte Bauprojekt in Freimann", ... "vollständig im Kostenrahmen""
Wem möchte der Sprecher des BR denn diese Falschinformation verkaufen? Eine Kostensteigerung von fast dem 4-fachen des ursprünglichen, was läuft denn da schief? Wem soll das als richtig erläutert werden?
Für mich mehr als vorsätzlich falsche Angaben und reine Steuerverschwendung. Aber dafür wird man ja nicht rechtlich zur Verantwortung gezogen. Verschwendung von Steuergeldern - weniger als ein Kavaliersdelikt!
Ein zusätzlicher Satz im Artikel wäre gut gewesen, man kann es tatsächlich missverstehen:
Das "gesamte Bauprojekt" befindet sich "vollständig im Kostenrahmen", es besteht jedoch nicht nur aus der Kantine sondern z. B. auch aus Redaktions- und Produktionsräumen und hat ein Gesamtvolumen von 420 Millionen Euro. "Die gegenüber der Ausgangskalkulation höheren Bau- und Sanierungskosten für die Kantine (= die Vervierfachung) konnten im Rahmen des Gesamtvorhabenbudgets durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden".
Es gibt nur eine Partei, die für die Abschaffung von GEZ-Gebühren sich einsetzt und ausgerechnet handelt es sich um die AFD.
Die AfD möchte wahrscheinlich den gesamten Öffentlichen Rundfunk abschaffen. Er ist ihr im Weg. Also versucht man die Leute zu fangen, indem man ihnen verspricht, dass die Rundfunkgebühren wegfallen. Eine üble Sache.
hatten Sie nicht mal geschrieben Sie wären Mitglied bei der AFD, völlig klar, stimmt die würde am liebsten alles abschaffen, vor allem die Öffentlich Rechtlichen, übrigens bezahle die die Gebühren sehr gerne, vor allem für investigativen Journalismus