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Interview
29.10.2023

Deutscher Umweltpreis geht an Chefin von Baufritz in Erkheim

Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin des Holzbau-Unternehmens Baufritz in Erkheim, Unterallgäu, hat den Deutschen Umweltpreis erhalten.
Foto: Georg Wendt, dpa

Heinz Sielmann und Michail Gorbatschow haben ihn bekommen: Den Deutschen Umweltpreis. Nun auch Dagmar Fritz-Kramer, die Chefin des Holzbau-Unternehmens Baufritz.

„Wir sind ganz schön aus dem Häuschen“, sagt Dagmar Fritz-Kramer am Telefon. Im September ist bekanntgeworden, dass die Chefin des Erkheimer Holzbau-Unternehmens Baufritz den Deutschen Umweltpreis gewonnen hat, eine der höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. Diesen Sonntag wurde ihr der Preis von Frank-Walter Steinmeier überreicht. 

Der 500-Mitarbeiter-Betrieb aus dem Unterallgäu ist unter anderem dafür ausgezeichnet worden, weil er energieeffizient und ökologisch baut und den Klimaschutz in der Baubranche vorantreibt. Zudem sei Dagmar Fritz-Kramer „Ideengeberin für neue Wege im Bausektor“. Wir haben im September mit ihr darüber gesprochen: 

Frau Fritz-Kramer. Was ist das für ein Gefühl, den Deutschen Umweltpreis gewonnen zu haben? Und dann auch noch zusammen mit einer Physikerin und Klimawissenschaftlerin, Friederike Otto aus Kiel.

Dagmar Fritz-Kramer: Ich finde das total spannend. Es sind ja völlig verschiedene Branchen. Wir sind ein kleiner Holzbetrieb aus dem Allgäu, sie ist eine Wissenschaftlerin. Das ist eine andere Dimension. Aber die Sorge um das Klima eint uns.

In der Begründung heißt es, dass Sie Pionierarbeit leisten. Wie sieht die aus?

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Fritz-Kramer: Die haben auch meine Vorgängergenerationen schon geleistet. Ich betreibe Baufritz in der vierten Generation. Aber gerade mein Vater hat in den 1980er-Jahren das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen vorangetrieben. Ich arbeite weiter daran. Wir haben beispielsweise 40 Patente und Schutzrechte rund um ökologisches Bauen.

Dagmar Fritz-Kramer hat den Deutschen Umweltpreis erhalten. Sie treibe den Klimaschutz in der Baubranche voran, hieß es in der Begründung.
Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

Können Sie Beispiele nennen?

Fritz-Kramer: Das reicht vom Dämmstoff, den wir selbst entwickelt haben, der aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und frei von umweltschädlichen Zusätzen ist, bis zum Technikmodul, das ist ein kleiner Raum, der in neue, aber auch bestehende Gebäude gebaut werden kann. Darin steckt die Technik eines Hauses, etwa die Heizung, die Waschmaschine, die Bedienelemente für Photovoltaik und Wärmepumpe.

Was meint die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die den Preis jedes Jahr verleiht, wenn sie sagt, Baufritz baue ökologisch und energieeffizient?

Fritz-Kramer: Ein Haus von uns besteht zu mehr als 90 Prozent aus Holz. Wir versuchen überall, so wenig wie möglich Energie zu verschwenden und so viel wie möglich CO2 einzusparen. Mit moderner Maschinentechnik und Planung schaffen wir es, das Baumaterial so gut wie möglich zu nutzen, also dass so wenig Reste wie möglich anfallen. Seit 2018 ist unser Betrieb klimaneutral, bis 2025 wollen wir im gesamten Unternehmen komplett müllfrei sein.

Um mit Holz bauen zu können, müssen Bäume gefällt werden. Ist das überhaupt klimafreundlich?

Fritz-Kramer: Ja. Jeder Baum speichert Kohlenstoffdioxid, also CO2. Bis zum Beispiel eine Fichte nach 30 Jahren ausgewachsen ist, hat sie etwa 2,5 Tonnen davon gebunden. Danach endet das Wachstum, dann speichert sie kein zusätzliches CO2 mehr. Wenn sie dann gefällt und zu Bauholz verarbeitet wird, bleibt das CO2 im Holz gespeichert. So kommen wir bei einem unserer Häuser auf 50 Tonnen gebundenes Kohlenstoffdioxid. Gleichzeitig speichern frischgepflanzte Bäume dann wieder CO2.

Wenn Ihrem Beispiel viele folgen, wird dann das Holz nicht knapp?

Fritz-Kramer: Definitiv nicht. Denn der Wald wird gleichzeitig wieder klimagerecht aufgebaut.

Wie sieht das aus?

Fritz-Kramer: Monokulturen, wie sie heute verbreitet in Deutschland die Wälder prägen, können dem Klimawandel nicht standhalten. Die Waldbauern müssen den Wald also umbauen, damit er auch für die nächsten Generationen noch da ist. Künftig muss es mehr Mischwald geben – der auch Lebensraum vieler verschiedener Tier- und Pflanzenarten ist.

Wie lange würde so ein Umbau dauern?

Fritz-Kramer: Etwa 30 Jahre. Allerdings kostet das viel Geld. Das können die Waldbauern in der Region nicht allein stemmen – etwa, indem sie Holzpreise anpassen.

Hat Baufritz selbst auch einen Wald?

Fritz-Kramer: Nur einen kleinen. Den nutzen wir, um zu erforschen, welche Baumarten mit dem Klimawandel zurechtkommen. Als Rohstofflieferant reicht er für uns nicht aus.

Woher beziehen Sie Ihr Holz?

Fritz-Kramer: Zu einem Großteil aus der Region, also aus einem Umkreis von 120 Kilometern. Aber zu 100 Prozent handelt es sich um heimische Holzarten. Künftig wollen wir noch mehr Holz aus der Region beziehen. Wir arbeiten gerade daran, unter anderem Lieferketten zu analysieren: Woher beziehen Allgäuer Betriebe, die Holz verarbeiten, ihren Rohstoff? Und wohin geht Holz aus dem Allgäu. Unser Ziel ist, dass Lieferketten kleiner werden, Holz aus dem Allgäu also vor allem auch in der Region verarbeitet wird.

Kann denn der Holzhaus-Bau noch klimafreundlicher werden?

Fritz-Kramer: Da geht noch ganz viel. Etwa indem wir ein noch größeres Augenmerk auf Recycling-Baustoffe legen. Bisher gießen wir beispielsweise Keller aus Frischbeton. Künftig könnte dafür Recyclingbeton genutzt werden.

Was machen Sie mit den 250.000 Euro, die Sie durch die Auszeichnung erhalten?

Fritz-Kramer: Die investiere ich in den nachhaltigen Waldumbau. Und in die Forschung. Die soll nicht nur für unser Unternehmen Vorteile haben: Ich würde mich freuen, wenn wir dadurch andere Bauunternehmen inspirieren können, in Klimafreundlichkeit zu investieren.

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