Juncker und Woidke bei Gedenken an Befreiung von KZ
Zum Gedenken an die Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers (KZ) Sachsenhausen vor 77 Jahren wird am 1.
Mai der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erwartet. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte in Oranienburg seien auch Reden von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und dem Überlebenden Richard Fagot aus Israel geplant, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Sonntag mit. Daneben sind weitere Veranstaltungen geplant.
In der Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg/Havel werden am 1. Mai unter anderem Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD), die Autorin Géraldine Schwarz und die Überlebende Lili Leignel erwartet. Am 2. Mai gehen die Gedenkveranstaltungen am ehemaligen KZ-Außenlager Klinkerwerk in Oranienburg zu Ende, dort spricht unter anderem Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).
Am 22. und 23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Soldaten das KZ Sachsenhausen, das vorher von den Nationalsozialisten geräumt worden war. Sie fanden im Lager der Stiftung zufolge rund 3000 kranke Häftlinge, mehr als 30.000 Häftlinge waren auf einem Todesmarsch in der Gewalt der SS. In Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, mindestens 55 000 starben laut Stiftung an unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Mordopfer der SS. Die letzten Überlebenden wurden in den ersten Mai-Tagen befreit.
Am 30. April 1945 befreite die Rote Armee im KZ Ravensbrück 3000 kranke Häftlinge. Der Stiftung zufolge waren dort zwischen 1939 und 1945 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1000 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. In einer Gaskammer wurden rund 6000 Häftlinge von der SS vergast. Zehntausende waren auf Todesmärschen.
© dpa-infocom, dpa:220424-99-26333/3 (dpa)
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