Fällt der Fasching wegen der Corona-Pandemie wieder aus?
Am 11.11. beginnt die fünfte Jahreszeit. Doch bei steigenden Inzidenzwerten befürchten Vereine, dass sie Veranstaltungen absagen müssen – wie in der letzten Saison.
Verkleidung, Konfetti und Bonbonregen: Der Fasching ist eine Zeit, in der jede und jeder mal wer anders sein darf. In der ein Prinzenpaar regiert statt des Bürgermeisters. Eine Zeit der Leichtigkeit. Doch seit Beginn der Corona-Pandemie ist klar, dass fröhlich feiern gefährlich sein kann. In der vergangenen Saison fiel der Fasching daher so gut wie aus. Vereine und ihre Garden versuchten mit Online-Aktionen die Stimmung im Lockdown aufzuhellen und hofften auf bessere Zeiten. Jetzt ist wieder der 11. November, Beginn der fünften Jahreszeit, und wieder steigen die Inzidenzwerte und Intensivstationen füllen sich. Fällt der Fasching also erneut aus?
Wenn es nach der Paartalia in Aichach geht, auf keinen Fall. „Wir werden es durchziehen, wie auch immer wir es durchziehen können“, sagt Paartalia-Präsident Peter Niesel. Mit Optimismus waren die altbayerischen Narren in die Saison gestartet. Die Garde trainiert seit Juni, der Nachwuchs hat nach den Sommerferien begonnen. Aktuell sind laut Niesel alle eigenen Veranstaltungen außer dem Kinderball fest eingeplant. Bisher zumindest. Eine Feier hatten die Aichacher sogar schon: Die Inthronisation ihres Prinzenpaares am vergangenen Samstag. Der Verein hatte Glück, dass die Corona-Ampel da noch grün war. Aktuell können Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren, die ungeimpft sind, bei Veranstaltungen nicht teilnehmen. Ins Training dürfen sie noch bis Dezember, ab dann weiß Niesel nicht, wie es weitergeht. „Wir wollen niemanden ausschließen und auch nicht im Mittelpunkt der Debatte stehen.“
Corona: 2G-Regel schließt ungeimpfte Jugendliche von Veranstaltungen aus
Die Vereine in der Region gehen mit dem diesjährigen Fasching sehr unterschiedlich um, viele aber wollen nicht wie im Vorjahr alles ausfallen lassen. Und so planen manche noch keine Veranstaltungen, andere einen Fasching in abgespeckter Form. Der Rennertshofener Verein Fidelitas 85 im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen etwa hat kein Prinzenpaar.
Vereine, die die Inthronisation ihres Prinzenpaares für den 11. November geplant hatten, mussten sich entscheiden, ob sie ohne die ungeimpften Jugendlichen feiern oder alles absagen. Das taten die Faschingsfreunde Steinheim im Landkreis Dillingen, die den Faschingsauftakt am 11. November ausfallen lassen mussten. „Wir können nicht eine Feier machen, wenn nicht jeder mitmachen kann“, sagt Christian Kamrath, Präsident der Faschingsfreunde. „Stand jetzt“ plane der Verein mit Faschingsfeiern im Januar und Februar. Allerdings werden sich die Vereine aus dem Kreis Dillingen Anfang Dezember noch einmal deswegen zusammensetzen.
Christoph Spies, Präsident des Regionalverbandes Bayerisch-Schwäbischer Fastnachtsvereine e.V. sieht die Vereine in einer Zwickmühle: „Fasching, Fastnacht ist Nähe und Vertrautheit. Und Nähe ist schwierig in der Pandemie“, sagt er mit Bedauern. Trotzdem hofft er, dass gemeinsame Aktivitäten im Januar und Februar möglich gemacht werden – denn das sei wichtig für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. „Vielleicht bietet sich die Möglichkeit, in kleinerem Umfang zu feiern.“
Was genau im neuen Jahr gilt, ist ohnehin nicht klar. Auf Nachfrage heißt es vom Gesundheitsministerium: „Eine Aussage zur Durchführung von Faschingsveranstaltungen im nächsten Jahr kann aktuell nicht getroffen werden.“ Die derzeitigen Regeln gelten bis zum 24. November, da an dem Tag die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ voraussichtlich deutschlandweit ausläuft. Allerdings werden neue Regeln hinzukommen, wenn Inzidenzwerte und Intensivbettenbelegung nicht sinken.
Fasching 2021/2022: Hoffnung trotz Corona
„Wir haben vor vier Wochen beschlossen, voll durchzustarten“, sagt dennoch Jürgen Langhammer, Präsident der CCK Fantasia aus Königsbrunn im Landkreis Augsburg. Den Rathaussturm am 11. November werden sie zwar nicht wie sonst mit Gästen, Sekt und Krapfen machen können. Allerdings ist eine Schlüsselübergabe vom Bürgermeister an den Verein in kleinem Rahmen geplant.
Der Fasching ist für die Vereine auch wichtig, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Sie berichten davon, dass sie zwar keinen Mitgliederschwund gehabt hätten, aber weniger Kinder in die Garden nachkommen. Im Januar und Februar will der CCK Fantasia so viele Veranstaltungen wie möglich machen. Langhammer sagt: „Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.“
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Welche Sorgen treiben die Leute um ? Merkwürdig- es gibt wichtigere Dinge im Leben als Karneval a la Köln. Wie Sicherung des Jobs in Corona Zeiten , freie Reisemöglichkeiten, Restaurantbesuche, Sport etc. Ob die Karnevalvereine ihre Veranstaltungen durchziehen können ist so wichtig wie der geplatzte Reissack in China oder die umgefallene Schaufel.
Ein Fasching der in Augsburg nicht statt findet ist kein Verlust . Ein Karussell oder eine Hüpfburg am Rathausplatz, ein Bratwurststand-ohne Impfgelegenheit- ist kein buntes Faschingstreiben. Die Zeiten als noch ein richtiger Fasching mit Umzug in der Stadt veranstaltet wurde ist längst vorbei und das hat mit Corona nichts zu tun.