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Experten-Interview
21.03.2013

Cyber-Mobbing & Shitstorms: Was hilft, was schützt?

Cyber-Mobbing: Ein sensibles Thema, vor allem bei Jugendlichen.
Foto: Ulrich Wagner

Wird Mobbing im Internet immer mehr zum Problem oder ist es nur in den Fokus von Medien und Gesellschaft gerückt? Was hilft gegen Cyber-Mobbing? Ein Experte gibt Antworten.

Was haben Timo Hildebrand und Katja Riemann gemeinsam? Beide wurden in den letzten Wochen Opfer von Cyber-Mobbing, wie viele Prominente vor ihnen. Doch nicht nur die Promis sind vom Mobbing auf Facebook, Twitter und Co. betroffen. Laut einer internationalen Studie des Instituts Ipsos wurde bereits jedes zehnte Kind im Internet gemobbt.

Wie kann man sich vor Cyber-Mobbing schützen, und wie soll man im schlimmsten Fall reagieren? Dazu haben wir Benjamin Gust vom Bundesverband Community Management befragt. Der Social Media-Manager klärt an Schulen zum Thema Cyber-Mobbing auf.

Herr Gust, hat Cyber-Mobbing ihrer Meinung nach in den letzten Jahren zugenommen?

Gust: Das ist so einseitig betrachtet schwer zu beantworten. Auf der einen Seite ist Cyber-Mobbing noch nicht so eindeutig definiert - wie das "klassische" Mobbing auf dem Schulhof oder am Arbeitsplatz. Während diese Form meist über einen längeren Zeitraum geht, sind Beleidigungen auf Facebook und Co. oft ein einmaliger Vorfall. Die Frage ist, ob das dann schon Cyber-Mobbing ist. Und: Durch einen Klick auf "Beitrag löschen" lassen sich diese Angriffe schnell wieder entfernen, sodass wir davon gar nichts mitbekommen - was im realen Leben nicht möglich ist.

Reagieren Medien und Gesellschaft mittlerweile einfach sensibler auf das Thema?

Gust: Ja, das kann man so sagen. Das Problem ist der Gesellschaft bekannter, die Medien berichten darüber. Die ARD hat das Thema bereits vor gut einem Jahr im Spielfilm „Homevideo“ umgesetzt. Auch dadurch ist Cyber-Mobbing mehr in den Fokus gerückt. Das sieht man auch bei den Jugendverbänden, bei denen inzwischen darüber geredet und aufgeklärt wird.

Warum hat sich Cyber-Mobbing zu einem Phänomen entwickelt?

Gust: Da kommen viele Faktoren zusammen. Das Internet bietet eben unbegrenzte Möglichkeiten - positiver und negativer Art. Außerdem ist man dort anonymer, auch wenn es Möglichkeiten gibt, den Mensch hinter einem Profil ausfindig zu machen. Deswegen wollen viele soziale Netzwerke inzwischen ja auch, dass die Leute ihren Klarnamen angeben.

Im Vergleich zum Schulhof-Mobbing verbreiten sich Angriffe und Nachrichten im Internet außerdem viel schneller. Und vor allem in ganz anderen Dimensionen, über die Grenzen von Orten und Städten hinaus. Trotzdem steckt aber nach wie vor hinter jedem Profil ein echter, realer Mensch mit Gefühlen. Das vergessen die Leute oft, wenn sie etwas Peinliches oder Beleidigendes über eine Person im Internet verbreiten. Und da kann dann jeder mitlesen.

Wie kann man sich und seine Kinder vor Cyber-Mobbing schützen?

Gust: Wichtig ist, in sozialen Netzwerken nicht alles zu "posten", was einem gerade durch den Kopf geht. Man sollte vorher noch einmal darüber nachdenken, was man preisgibt - denn das Internet vergisst nie. Und nicht alles ist für alle bestimmt. Bei Facebook gibt ein einfaches Mittel, Beiträge für bestimmte Zielgruppen einzugrenzen: Der Nutzer kann zum Beispiel Freundeslisten anlegen, um seine Beiträge dann später nur den gewünschten Freunden zugänglich zu machen.

Das beste Mittel gegen Cyber-Mobbing ist aber die Prävention. Schon zum Start ihrer Internet-Erfahrung sollten Kinder an das Thema Cyber-Mobbing herangeführt werden. Das gilt für das Elternhaus genauso wie für den Schulunterricht und die Vereinsarbeit.

Verbieten sollten die Eltern ihren Kindern das Internet und die sozialen Netzwerke aber auf keinen Fall. Denn es gehört ab einem gewissen Alter einfach dazu, auf Facebook und Co. angemeldet zu sein. Wer das nicht ist, kann schnell zum Außenseiter werden - und gleichzeitig auch nicht kontrollieren, ob jemand etwas Beleidigendes über ihn ins Netz stellt.

Gehen wir einen Schritt weiter. Was kann man tun, wenn man bereits im Internet gemobbt wird?

Gust: Eine wirkliche Standard-Regel gibt es da leider nicht. Das Schlimmste ist aber, gar nichts zu tun und das Mobbing einfach hinzunehmen - gerade wenn es öfters passiert. Einfach zurückzumobben kann aber auch kontraproduktiv sein. Ein Gespräch mit Freunden und Vertrauenspersonen, einfach um die Situation besser zu verstehen, sich Luft zu machen und über eine Reaktion nachzudenken, kann der erste richtige Schritt sein.

Außerdem ist bei einer wirklichen Cybermobbing-Attacke die Beweissicherung, beispielsweise durch einen Screenshot, wichtig. Löschen ist selten eine Lösung. Bei Facebook gibt es aber zum Beispiel die Möglichkeit, Beiträge in der Chronik zu verbergen, das nennt sich "in der Chronik nicht zulassen". Natürlich kann man solche Vorfälle auch dem Seitenbetreiber melden - genauso wie die Person, die den Beitrag verfasst hat.

Den Rechtsanwalt einzuschalten, würde ich nur als letzte Option empfehlen. Vorher sollte man das Gespräch suchen, den Vorfall persönlich klären - zumindest wenn man die Person kennt.
Als Elternteil sollte man seinen Kindern signalisieren, immer ein offenes Ohr zu haben. Wenn sich das Kind isoliert und einmal keine Lust mehr auf den Computer oder das Internet hat, sollten die Eltern es nach dem Grund fragen. Was nicht heißen soll, dass sie dann gleich in Panik verfallen sollen. Besser ist es, gelassen an die Sache heranzugehen.

In den letzten Wochen und Monaten wurden auch viele Prominente bei Facebook und Twitter gemobbt, teilweise regten sich regelrechte "Shitstorms". Wo liegen die Unterschiede zum Mobbing bei einer Privatperson?

Gust: Prominente stehen ständig im Fokus, sind öffentliche Personen. Das kann sich positiv und negativ auswirken. Bei ihnen bekommt die Gesellschaft schneller Wind von peinlichen, negativen Aktionen und Äußerungen. Außerdem haben sie oft tausende Follower, die sie im echten Leben gar nicht kennen. Dadurch fällt das Mobbing viel massiver aus.

Speziell zu den jüngsten Fällen Timo Hildebrand und Katja Riemann: Wer von beiden hat besser reagiert?

Gust: Timo Hildebrand. Er hat gezeigt, dass er kritikfähig ist, sich aber nicht alles gefallen lässt. Der Beitrag hatte schließlich kaum noch was mit dem Fussballspiel am Wochenende zu tun, sondern war eine reine Beleidigung - was typisch für Shitstorms ist. Herr Hildebrand hat dann genau richtig reagiert - und das persönliche Gespräch angeboten. Katja Riemann hingegen hat falsch reagiert, keine Kritik zugelassen. Übertragen auf das reale Leben könnte man sagen, sie hat die Arme verschränkt und ist weggerannt.

Das Interview führte Chris Huber

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