Anfangs bleibt nur Zeit zum Händeschütteln
Lauingen Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Hans Lautenbacher aus Günzburg heißt der neue Direktor des Lauinger Albertus-Gymnasiums. Am Montag hat er seinen Job angetreten und so meldete sich gestern am Telefon des Chefbüros bereits eine gut gelaunte Stimme: "Vieles ist noch neu, aber ich habe schon einiges erfahren."
Was Lautenbacher schon bei seiner Bewerbung wusste: Er muss sich ein bisschen umstellen. Seine alte Schule, das Dossenberger-Gymnasium in Günzburg, verfolgte eine naturwissenschaftliche Linie. In Lauingen ist der Schwerpunkt wirtschaftswissenschaftlich und musisch. Das werde ihm aber nicht schwerfallen, ist Lautenbacher überzeugt. Schließlich spielt er auch Geige.
Die wichtigsten Dinge für die ersten Tage und Wochen hat Lautenbacher im Kopf schon sortiert: Lehrerkonferenz und Elternbrief vorbereiten und die große Vorstellungsrunde drehen. Schließlich wollen Personalrat und Elternbeirat und natürlich die Lehrerkollegen den Direktor kennenlernen. "Momentan herrscht noch gespannte Ruhe im Schulhaus", sagt Lautenbacher. "Ab nächster Woche wird hier aber richtig Betrieb sein."
Auch Robert Böse, seit einem Jahr Konrektor am Albertus, hatte bis gestern Vormittag nur Gelegenheit für ein kurzes Händeschütteln mit den neuen Chef. Ein erstes Gespräch sollte im Laufe des Tages folgen. Böse weiß aber schon worauf es ankommt: "Wir müssen Woche für Woche viel miteinander sprechen, weil ständig Dinge zu klären sind." Es sei wichtig, eine einheitliche Linie zu verfolgen. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das klappt."
Schneller geklappt als erwartet, hat die Besetzung des vakanten Postens in Lauingen. Selbst für die Beamten im Kultusministerium, die Mitte Juli noch befürchtet hatten, das Auswahlverfahren könnte sich bis ins neue Schuljahr hinein hinziehen. Eine Übergangslösung, die gedroht hätte, sei nie ganz glücklich, erklärt Ludwig Unger, Sprecher des Ministeriums. "Es ist immer gut, wenn man einen kompetenten Schulleiter hat, der rasch ins Amt kommt."
Fachliche Qualifikationen hätten den Ausschlag für Lautenbacher gegeben, der neben seiner bisherigen Funktion als Konrektor des Günzburger Dossenberger-Gymnasiums auch als Beratungslehrer tätig war. Mehr will Unger nicht zum Auswahlverfahren sagen. Auch nicht zu den Mitbewerbern um den Direktoren-Posten. Nur soviel dringt aus dem Kultusministerium: Bereits Anfang August wurde Lautenbacher ernannt, die Behörde übte sich aber in Geheimhaltung. Erst jetzt, mit dem Ablauf der Einspruchsfrist der Mitbewerber, wurde der Name veröffentlicht.
Nach vier Jahren als Direktor hat Peter Krauß im Sommer das Lauinger Gymnasium Richtung Neusäß verlassen. Ausschlaggebend waren private Gründe (wir berichteten). Krauß hat sich nach eigenen Angaben in Lauingen sehr wohl gefühlt und war bei Kollegen und den rund 750 Schülern sehr beliebt.
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