Das Ringen um die Rettung der Simonsmühle
Landkreis Die Botschaft, die ein Sprüher in der einstigen guten Stube der Simonsmühle in Blindheim hinterlassen hat, ist eindeutig: "Nur Volldeppen wollen hier sanieren", so steht es in großen schwarzen Buchstaben an der Wand. Hunderte von Besuchern kommen am gestrigen "Tag des offenen Denkmals" zur Simonsmühle. Viele von ihnen diskutieren ebenfalls über den Sinn einer Restaurierung. "Diesen alten Gruscht kann man doch nicht sanieren", sagt der Steinheimer Gerhard Dannenberger. "Das ist doch sinnlos", meint eine Lutzingerin. Und auch der Höchstädter Franz Lämmermaier zweifelt: "Von der historischen Bedeutung her sollte man das Gebäude sanieren. Es bleibt die Frage, ob sich der Aufwand lohnt."
Einer, der nicht zweifelt, ist der Vorsitzende des Fördervereins zur Rettung der Simonsmühle, Dieter M. Schinhammer. Er erklärt den Gästen das heruntergekommene Gebäude aus dem Jahre 1680. Der siegreiche Feldherr Marlborough sei in der Simonsmühle gewesen, weil dort während der Schlacht von 1704 das Lazarett der englischen Soldaten gewesen sei. Bürgermeister Wilhelm Gumpp hält es für entscheidend, eine sinnvolle Nutzung für das Gebäude zu finden. "Es gibt inzwischen auch schon viele Blindheimer, die sich für den Erhalt der Simonsmühle einsetzen", sagt Lehrerin Agathe Lehr, die sich mit der Unesco-Gruppe der Bona-Realschule für die Rettung des Bauwerks engagiert. Michael Girstenbrei weist auf das Blindheimer Heimathauses hin, das einst noch viel maroder als die Simonsmühle gewesen sei und jetzt in neuem Glanz erstrahle.
Szenenwechsel. Eichbergerhof. Auch dort interessieren sich am Denkmaltag Scharen von Besuchern für das historische Bauwerk, in dem einst Prinz Eugen während der Schlacht von Höchstädt Quartier bezogen haben soll. Seit 2005 läuft die Sanierung auf Hochtouren. "Der Arbeitsaufwand ist enorm", sagen die Besitzer Erwin und Johanna Zimmer. Unterstützung finden die Eheleute beim Förderverein Eichbergerhof. Vorsitzender Georg Wörishofer ist ebenfalls überrascht, "dass so viele Leute kommen". Ein Teil des Eichbergerhofs soll Museum werden, im Obergeschoss könnte eine Begegnungsstätte unterkommen. Dr. Arnold Schromm tritt als Füsilier der preußischen Armee mit einer brennenden Lunte in der Hand auf und zeigt, wie einst eine Granate geworfen wurde. Die Feldwache Tilly ist mit einer Kanone vorgefahren. Die Gäste genießen das Spektakel: "Mir hat es gefallen. Ich finde es wichtig, dass wir solche Gebäude als Zeitzeugen erhalten", sagt der Holzheimer Thomas Kraus.
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