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Dillingen
10.08.2019

Das Geschäft mit dem Müll: Hier landet der Dillinger Abfall

Sowohl gewerbliche als auch kommunale Müllmengen steigen drastisch an. Die Entsorger kommen an ihre Kapazitätsgrenzen.
Foto: Ralf Lienert

Der Abfall von Industrie und Kommunen steigt drastisch, sagt Reinhold Fisel, Geschäftsführer des Dillinger Recycling-Unternehmens. Welche Probleme es außerdem gibt.

Mülltourismus ist in letzter Zeit immer häufiger in den Schlagzeilen. Dabei ist aber nicht der Tourist gemeint, der achtlos Kaugummipapierchen, Tempo und Co. liegen lässt. Oder doch?

Reinhold Fisel: (lacht) Nicht ganz, aber gut ist das auch nicht. Unter Mülltourismus versteht man einfach ausgedrückt den Transport und die Verbringung von Müll über weitere Strecken – vor allem ins Ausland.

Sie sind Geschäftsführer bei Fisel Recycling und Transporte in Dillingen. Müll ist Ihr Geschäft. Betreiben auch Sie nach Definition Mülltourismus?

Fisel: Wenn man es so ausdrücken will, dann ja. Wir exportieren aber nur hochwertigen Polyethylen- und Polypropylen-Abfall.

Das ist was genau?

Fisel: Folien und Kunststoffe, die ausschließlich von unseren Kunden aus der Industrie in der näheren Umgebung kommen.

Von wie viel Tonnen reden wir im Schnitt und wohin liefern Sie diesen Industrieabfall?

Fisel: Man nennt dies auch Wertstoff. Wir haben im Jahr circa 2500 Tonnen solchen hochwertigen Kunststoffabfalls, den wir hauptsächlich nach Österreich, Holland und Italien exportieren.

Warum machen Sie das?

Fisel: Wir müssen das machen, weil wir zu wenig andere, rentable Möglichkeiten haben. In diesen Ländern gibt es solche Abnehmer, bei uns gibt es zu wenig Verwertungsanlagen, und die sind alle längst an den Kapazitätsgrenzen angelangt.

Wir legen sehr viel Wert darauf, dass wir die Transportwege so kurz wie möglich halten, und zahlen dafür lieber einen Euro mehr. Grundsätzlich müsste die Politik schon längst den Weg für den Einsatz von Sekundärrohstoffen erleichtern. Das würde den Mülltourismus bei uns um einiges reduzieren.

Das müssen Sie genau erklären. Was sind Sekundärrohstoffe?

Fisel: Ein einfaches Beispiel: Wir essen einen Joghurt und werfen den leeren Becher dann in den Gelben Sack. Mit viel Aufwand werden diese Becher dann hochwertig wiederaufgearbeitet. Aber: In Deutschland darf das Recyclat aus den Bechern nicht mehr benutzt werden.

Reinhold Fisel ist Geschäftsführer eines Dillinger Recycling-Unternehmens.
Foto: Simone Bronnhuber

Das würde den Hygienevorschriften widersprechen. In Italien beispielsweise wird der Joghurt in genau solchen Recycelbechern verkauft. Und ich habe noch nie gehört, dass das für die Gesundheit ein Problem war. Bei der Verarbeitung wird das Plastik ja stark erhitzt. Aber unsere Vorschriften sind leider typisch für uns. Und der Müll wird immer mehr.

Von welchem Müll reden wir konkret?

Fisel: Sowohl der kommunale als auch der gewerbliche Müll steigen drastisch an – sprich Abfall aus Industrie und Kommunen. Letzteres betrifft auch jeden einzelnen Haushalt. Wir werden mehr Menschen, die Wirtschaft boomt und in der Folge gibt es mehr Müll. Aber die Lagerkapazitäten und Verbrennungsanlagen werden nicht mehr.

Das Problem ist, dass wir verpflichtet sind, den kommunalen Müll vorrangig zu entsorgen. Somit sind unsere Anlagen schon mehr als ausgelastet und dann bleibt für den Gewerbemüll oftmals nur der Weg ins Ausland, wo es Anbieter mit Verbrennungsanlagen gibt. Der Mülltourismus ist aus der Not geboren.

Kommt eigentlich auch Müll zu uns?

Fisel: Ja, das ist ein zusätzliches Problem. Innerdeutsch sind wir schon an den Kapazitätsgrenzen, aber aus „marktwirtschaftlichen Gründen“ importiert Deutschland jährlich eine Million Tonnen Abfall, hauptsächlich aus England.

Wie konkret sind Sie als Entsorgungsfirma in Dillingen betroffen?

Fisel: Auch uns als Entsorger fehlen die Kapazitäten. Wir liefern viel Müll zur Abfallverwertung nach Augsburg – aber auch dort geht nicht mehr viel.

Können Sie in Dillingen Müll verbrennen, und wenn ja, welchen?

Fisel: Verbrennen nicht, sondern wir stellen aus bestimmtem Gewerbeabfall sogenannten Ersatzbrennstoff her, der beispielsweise in Zementwerken als Brennstoff anstelle Öl, Gas oder Kohle dient. Recycling-Baustoffe aus mineralischen Bau- und Abbruchabfällen schonen die natürlichen Rohstoffe wie Kies oder Schotter, welche endlich sind.

Wir als Entsorger setzen uns so für den Umweltschutz ein. Es muss ein Umdenken stattfinden, dass recycelte Produkte wiedereingesetzt werden und genauso hochwertig sind. Aber das ist eine schwierige Aufgabe. Auch, weil der Staat nicht unbedingt mit einem guten Beispiel vorangeht.

Kann man sagen, dass aufgrund der Kapazitätsgrenzen der Verbrennungsanlagen Müll oft länger oder gar zu lange gelagert wird und in der Folge so auch immer wieder etwas in Brand geraten kann?

Fisel: Ja. Es ist zwar grundsätzlich schwierig, Brandherde bei uns genau festzustellen. Aber natürlich spielen längere Lagerzeiten eine Rolle. Aber was soll ich machen, wenn ich den Müll nicht wegbringen kann?

Ein weiteres Problem, das noch viel stärker auf uns zukommen wird, sind die Lithium-Batterien. Die sind mittlerweile in so vielen Teilen und Kleingeräten verbaut und werden im Gesamten weggeschmissen. Stichwort: Selbstentzündung.

Können wir als Verbraucher konkret etwas gegen Mülltourismus machen?

Fisel: Ja – Müll richtig trennen, ist schon ein guter Anfang. Es gibt den Gelben Sack und die Papier- und Biotonne. Da würde viel mehr gehen, wenn wir besser sortieren. Müll trennen ist dringend notwendig, denn nur dann findet der Müll auch einfacher den Weg in die richtigen Anlagen.

Manchen Abfall kann man nicht mehr verwerten, das muss der Bürger mitverantworten. Wir tragen schon beim Einkaufen eine Verantwortung.

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