Ein Zimmer voll Geschichte
Mödingen Manch einer sammelt Überraschungseier, manch anderer Spielzeugautos. Konrad Sing aus Mödingen sammelt die Vergangenheit. In seinem Büro lagern in unzähligen Fächern, Ablagen und Hängeregistern, in verschiedenfarbigen Mappen und Ordnern, Zeitungsausschnitte, Briefe, Notizen und Akten. Und egal wohin man greift - jede Mappe erzählt eine eigene Geschichte.
Da wäre zum Beispiel die des jungen Mödingers Anton. Es ist eine traurige Geschichte, zu finden in einem der Umschläge mit der Aufschrift "Erster Weltkrieg". Darin enthalten ist der vergilbte Brief an Antons Mutter. In feinsäuberlicher altdeutscher Schrift wird sie von einem Feldwebel der Wehrmacht davon in Kenntnis gesetzt, dass ihr Sohn am 4. August "den Heldentod" gestorben sei. Die Armee werde ihm ein "ehrendes Andenken" bewahren, Antons persönliche Gegenstände würde man in einer weiteren Sendung schicken. Datiert ist der Brief auf den Herbst 1917.
Das Schreiben hat Konrad Sing von der Familie des gefallenen Soldaten bekommen. Wie seine Sammlung entstanden ist? "Für mich ist alles wichtig." Sing hat Zeitzeugen interviewt und die Donau-Zeitung ausgewertet. Er ist ins Archiv nach Augsburg gefahren, hat dort stundenlang Texte abgeschrieben. In seiner Zeit als Bürgermeister - von 1984 bis 1990 - hat er einen Einblick in viele Akten bekommen. Manche Mödinger übergaben ihm die Dinge aus der Vergangenheit, andere dagegen nicht. Manches Mal hat Sing ein altes Schriftstück vor dem Verbrennen oder vor dem Altpapiercontainer gerettet. Und oft sitzt er bis tief in die Nacht in seinem Büro, liest, sortiert und archiviert.
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