Ein Zivi für die Jugend
Wittislingen Einen Interessenten gibt es schon für diese ungewöhnliche Stelle: In Wittislingen soll ein Zivildienstleistender künftig die Jugendarbeit im Sportverein TSV und den Sportunterricht an der örtlichen Volksschule unterstützen. Diese Idee stellte Christian Michl von der Abteilung Handball des TSV dem Gemeinderat am Dienstagabend vor. Die Kommunalpolitiker hatten zwar zunächst Bedenken - am Ende stimmten sie jedoch alle für das Projekt.
Belebung fürs Dorfleben
Michls Konzept: Der Zivi könnte Trainingsstunden des TSV Wittislingen übernehmen - beispielsweise in der Abteilung Handball. Und mit einem Trainerschein und der allgemeinen Übungsleiterlizenz in der Tasche wäre der Bewerber dafür dann auch qualifiziert. Sollten andere Abteilungen Bedarf anmelden, würde der Zivi auch dort aushelfen, sagt Michl. Zudem soll der Jugendliche die Lehrer der Volksschule im Sportunterricht und bei Arbeitsgemeinschaften unterstützen. Und: Der Zivi könne auch Projekte, wie etwa ein Jugendzeltlager organisieren. Ziel ist laut Michl, die Kinder wieder mehr an den Sport heranzuführen: "Wir bringen uns in die Schule mit ein." Zusätzlich hofft er auf neue Mitglieder für den TSV. Das Dorfleben könne so außerdem weiter zusammenwachsen, meint er.
Finanziert werden soll die Stelle, die im Monat 400 Euro inklusive Versicherungen kostet, durch Sponsoren und die Gemeinde. Erste Gespräche hat Michl schon geführt - und die ersten positiven Signale erhalten. Mit dem Beschluss des Rates hat nun auch die Kommune dem Projekt grundsätzlich zugestimmt. Allerdings: Noch steht nicht fest, wie hoch der Anteil ist, den die Gemeinde zahlen könnte.
Vor der Abstimmung gab es vonseiten der Räte zahlreiche Fragen an Michl - und auch leise Kritik. Werner Wenger (Freie Unabhängige Wählergemeinschaft) sagte etwa, er finde diese Idee grundsätzlich hervorragend. Doch: Er und Josef Waltl (Freie Wählergemeinschaft Schabringen) hakten nach, wie denn die Aufsicht des Zivildienstleistenden organisiert werden solle. Michl sagte, man werde sich wöchentlich zu einem Gespräch treffen. Dort würden die Aufgaben für die nächsten Tage besprochen werden. Im Sportunterricht und bei den Trainingsstunden müsse der Jugendliche anwesend sein. Und zudem würden auch noch andere Mitglieder des TSV ein Auge auf den Zivi werfen.
Auf die Frage von Edwin Regensburger (CSU) wie das Projekt nach den zwölf Monaten weiter gehen solle, sagte Michl: "Wir versuchen, Erfahrungen zu sammeln." Vielleicht sei künftig auch eine Kooperation mit den Vereinen aus anderen Kommunen möglich.
Marcus Kleebaur (SPD) verwies auf ein ähnliches, erfolgreiches Beispiel aus Niederraunau (Kreis Günzburg). Und Carolin Stoll (Bürgerforum) meinte: "Wir haben keinen großen Einsatz, aber wir können viel herausholen. Wir sollten uns trauen." "Bericht Seite 27
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