Ein hochkarätiges Konzert in der Cafeteria
Einheimische Künstler gestalten ein bemerkenswertes Programm im Gundelfinger Spital
Vielschichtig, intensiv und abwechslungsreich war das Programm im Alten-und Pflegeheim Gundelfingen, das die ereignisreiche Geschichte der Stiftung widerspiegeln sollte. „Am 20. Juli 1418 hat Hans Sitzenberger unser Spital gegründet. Am Ende seines Lebens wollte er die würdige Versorgung seiner Tochter Margarethe sicherstellen“, erklärte der Einrichtungsleiter Markus Moll. Weil die Spitalstiftung an dieses Ereignis erinnern will, wird jedes Jahr an diesem Datum ein Konzert stattfinden. Die Premiere stand unter einem besonderen Vorzeichen, hatte doch das eingespielte Gundelfinger Künstlertrio Markus Moll, Katharina Diana Brandel und Petra Schneider mit dem Querflötisten Oliver Wild einen äußerst versierten Instrumentalisten an seine Seite geholt. Der Aislinger hat nach dem Abitur am Albertus-Gymnasium Lauingen Musik studiert, in England einen Master in Querflöte erlangt und bis vor Kurzem in einem internationalen Orchester in Hanoi (Vietnam) gewirkt. Mit einer Solosonate von Bach (a-Moll, 3. Satz) gelang Wild eine virtuose, stark emotionalisierte, frisch und heiter bewegte Darstellung. Mit einer Selbstverständlichkeit wob er auch die Girlanden in kongenialer Partnerschaft mit der Sopranistin Katharina Brandel in „Lo. Here the gentle lark“ (Bishop). Da gab es einen vokal-instrumentalen Wettstreit um die schönsten Spitzentöne. Die Koloraturen perlten freudig, treffsicher, in tonschöpferischer Eleganz in die Cafeteria, von den dankbaren Zuhörern begeistert applaudiert. Sie staunten auch über die klanglichen Valeurs von Katharina Brandel, die tonliche Reinheit und die profunde Gestaltungskraft, den dramatischen Aufbau und die exzellente Höhe bei der großen Arie „Casta diva“ aus „Norma“ von Vincenzo Bellini. Wunderbar auch hier die einschmeichelnde Begleitkunst durch die Querflöte. Die Sopran-Arie „Aus Liebe will mein Heiland sterben“ aus der Matthäus-Passion von Bach erfuhr durch die Intermezzi der Flöte eine erfreuliche Bereicherung. Katharina Brandel konnte mit starker Präsenz, großer Hingabe und stimmlicher Präferenz die biblische Aussage vertiefen. Oliver Wild stellte als Rarität die Sonate für Flöte und Klavier (1904) der französischen Komponistin Mel Bonis vor. Im Andantino federte der Solist vogelleicht die melodischen Aufschwünge ab, gestaltete mit dem Klavier (Petra Schneider) feine Imitationen und Echos, alles in romantischer Attitüde. Die Pianistin hatte einen beachtlichen solistischen Auftritt mit der „Arabesque“ Nr. 1 von Claude Debussy. Darüber hinaus verstand es Petra Schneider meisterhaft, den Mozart-Arien pianistisches Profil zu geben. In der Zauberflöte (Schnelle Füße, rascher Mut) und Don Giovanni (Reich mir die Hand mein Leben) breitete sie das Fundament aus, auf dem Katharia Diana Brandel und Markus Moll in gelungener Partnerschaft sängerisch als auch schauspielerisch blendend agierten.
Zwei solistischen Auftritte galten dem Spitalleiter, in den er seinen einprägsamen Bariton selbstbewusst entfalten konnte. „Der Vogelfänger bin ich ja“ (Mozart) und „Der König in Thule (Franz Schubert) wurden zu bemerkenswerten Glanzlichtern. Großer Beifall in der voll besetzten Cafeteria, Blumen für die Mitwirkenden und als Zugabe „Guten Abend, gut’ Nacht“ von Joh. Brahms.
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