Expertin aus Lauingen: So verschwindet der Lockdown-Frust bei Familien
Plus Corona hat das Leben vieler Familien auf den Kopf gestellt. Deshalb sei Struktur im Alltag wichtig, erklärt eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Welche Tipps sie hat.
Einfach Mama und Papa sein war gestern. Eltern müssen in diesen Tagen in die verschiedensten Rollen schlüpfen: Sie sind Arbeitnehmer, Erzieher, Lehrer und Spielgefährte für den Nachwuchs zu Hause. Alles auf einmal. Die Corona-Pandemie macht es den Familien im Landkreis nicht leicht. Das beobachtet auch die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Ulrike Rösch, die in Lauingen eine Praxis betreibt. Sie erklärt: „All diesen Rollen gerecht zu werden ist nicht einfach und bedeutet viel Stress für Eltern.“ Immer wieder stellt sie fest, dass dabei auch Versagensängste eine große Rolle spielen. „Viele sorgen sich, dass ihr Kind den Anschluss verlieren könnte, weil sie der Rolle des Lehrers oder Erziehers nicht gerecht werden“, sagt Rösch.
Nicht jeder, weiß die Psychotherapeutin, ist zu Hause und kann dem Kind bei seinen Schulaufgaben helfen. Auch die Notbetreuung kommt nicht für alle Eltern in Frage. Statt anfallende Aufgaben am Vormittag zu erledigen, verschiebt sich der Schulalltag bei vielen Familien immer stärker in den Nachmittag hinein. „Ist dann am Abend ein Abgabetermin für eine Hausaufgabe oder für einen Wochenplan, bedeutet das großen Druck“, erläutert Rösch. Dadurch würden sich auch die Zeitstrukturen immer stärker vermischen. Dieser Umstand gebe Eltern wiederum oft das Gefühl ohne Unterbrechung im Einsatz sein zu müssen. Den ganzen Tag lang ständig auf Abruf bereitzustehen, bis das Kind schließlich schlafe. Viele vermutet sie, kommen nur noch dann zum Durchatmen, wenn das Kind einmal alleine beschäftigt ist. Zusätzliche Zeit vor Fernseher und Computer, sieht die Expertin jedoch kritisch. Wenn ein Kind nicht raus könne, den Kontakt zu Gleichaltrigen vermisse und dann als Alternative einen Film anschauen oder ein Videospiel spielen dürfe, sei das problematisch: „Auf Dauer sind Medien keine Lösung für Einsamkeit, Niedergeschlagenheit und vor allem kein Ersatz für zwischenmenschliche Beziehungen.“
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