Die große Chance auf den Beruf
Im Cap-Markt arbeiten Menschen mit Handicap, die besondere Förderung brauchen
Lauingen Für Theresia Veh ist es eine große Chance. Eine Chance, die man ihr vor einigen Jahren nicht zugetraut hätte. Die junge Frau hat am ersten September eine Ausbildung zur Verkäuferin im Lauinger Cap-Markt begonnen – und das, obwohl sie eine Lernschwäche hat und auf eine Förderschule ging. An diesem Vormittag ist sie für die Kontrolle der Milchprodukte zuständig, sie überprüft den Wareneingang und sorgt dafür, dass alles an den richtigen Platz kommt. Die 22-Jährige ist eine von sieben Mitarbeitern mit Handicap, die im Laden beschäftigt sind. Ein Stück gelebte Inklusion, denn sie arbeiten gemeinsam mit 19 weiteren Angestellten ohne Behinderung zusammen. „Ich mag meinen Job, vor allem den Kontakt zu den Kunden“, sagt Theresia Veh. Filialleiterin Jutta Schuster ist auf ihre neue Auszubildende besonders stolz. „Sie ist vor drei Jahren zu uns gekommen und hat sich seither unglaublich gut entwickelt“, sagt sie. Deswegen habe man sich auch entschlossen, ihre eine Aufgabe mit Verantwortung zu übertragen – mittlerweile ist sie für eine eigene Warenabteilung zuständig. „Normalerweise vergeben wir keine Lehrstellen, weil viele Menschen mit Handicap dafür in der Regel nicht die Voraussetzungen erfüllen. Deswegen ist dieser Fall schon außergewöhnlich.“ Die Ausbildung dauert zwei Jahre und je nachdem wie sich Theresia Veh weiterentwickelt und in der Berufsschule klarkommt, kann sie noch ein drittes Jahr anhängen, um ausgebildete Einzelhandelskauffrau zu werden.
Mittlerweile gibt es den Cap-Markt, dessen Name sich am Begriff Handicap orientiert, seit fünf Jahren. Heute feiert der Lauinger Laden Geburtstag. „Bei uns arbeiten Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance auf einen Beruf hätten“, sagt Filialleiterin Jutta Schuster. Die meisten werden direkt von verschiedenen Förderschulen, wie etwa der Theresia-Haselmayr-Schule oder der Regens-Wagner-Schule sowie der Lebenshilfe an den Supermarkt vermittelt. Die Lebenshilfe kümmert sich außerdem darum, dass eine Betreuerin einmal pro Woche in den Cap-Markt kommt und dort den Mitarbeitern zur Seite steht. Inzwischen gibt es deutschlandweit 93 Cap-Märkte, in denen rund 1290 Mitarbeiter – davon rund 720 mit Behinderung – einen Arbeitsplatz und eine Zukunft gefunden haben.
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