
Sie machen die Welt „stetig ein bisschen schöner“

Plus Für 14 Gesellinnen und Gesellen des Friseurhandwerks beginnt ein neuer Lebensabschnitt. In der Höchstädter Berufsschule wurde gefeiert - mit Abstand und Hygienekonzept.
Hauptsächlich junge, adrette Damen – aber auch vereinzelt Herren –, top gestylt und in bunten Sommerkleidern und Anzügen, tummelten sich am Sonntag vor der Berufsschule Höchstädt. Im Vorraum der Schule fand die Freisprechungsfeier der Absolventen des Friseurhandwerks statt. 14 neue Gesellinnen und Gesellen fanden sich mit dem engsten Familienkreis ein, sodass mit den Ehrengästen gut 50 Personen an der Freisprechungsfeier teilnahmen.
Einhaltung der Hygienevorschriften
Obermeister Willi Uhl sprach von einer „großen Freude, trotz allem im kleinen Rahmen unter Einhaltung der Hygienevorschriften zu feiern“. Eine schwierige Zeit würde jetzt mit dem Erhalt der Gesellenbriefe zu einem guten Ende kommen. „Viel Veränderung kommt mit dem Gesellenbrief. Zum einen mehr Verantwortung als zuvor als Azubi und zum anderen die Veränderung im Beruf. Es werden neue Techniken genutzt werden, die Arbeit muss dem Geschmack der Kunden entsprechen und die Veränderung der Mode an sich stets beobachtet und verinnerlicht werden“, betonte Uhl.

Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth sorgte zu Beginn für einen Lacher: „Liebe Gesellinnen und Gesellen des Friseurhandwerks, auch wenn ich nicht groß zum Kundenklientel gehöre, bin ich trotzdem sehr, sehr gerne heute hier und sehe überall adrette Frisuren bei Damen und Herren.“ Dabei strich er sich schmunzelnd über seinen kahlrasierten Kopf. Maneths großer Dank gehöre Oberstudiendirektor Weiß und dessen Kollegium, die die Absolventen – selbst in dieser ungewöhnlichen Zeit – „so gut auf die Prüfung und den neuen Lebensabschnitt vorbereitet haben“. Maneth lobt das Friseurhandwerk: „Friseure machen die Welt stetig ein bisschen schöner – einen Haarschnitt nach dem anderen.“
Große Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie
Oberstudiendirektor Gerhard Weiß ließ kurz und knapp seine Sicht des vergangenen Schuljahres Revue passieren. Er erinnerte an die Zeit der Unsicherheit – gibt es wegen Corona eine Prüfung, ja oder nein, unter welchen Bedingungen? „Aber ihr habt es geschafft, trotz allem“, betonte der Oberstudiendirektor voller Stolz und mit anerkennendem Blick in die Runde. Weiter behalte er seine Klasse immer als sehr kommunikativ, aber angenehm, humorvoll, spaßig und immer höflich in Erinnerung. „Bewahrt euch diese Eigenschaften, mit Spaß und Freude durchs Leben zu gehen“, gab er seinen ehemaligen Schülern noch emotionalen Rat.
Paul Brugger, Vizepräsident der Handwerkskammer für Schwaben, sagte, ihm selbst sei besonders während des „Lockdowns“ die Wichtigkeit des Berufsstands klar geworden.
Friseure sind systemrelevant
Mit einem Griff an die Kurzhaarfrisur stellte er fest: „Friseure sind systemrelevant, und das ist keineswegs übertrieben. Man merkt immer erst, was einem fehlt, wenn man es nicht mehr hat.“ Im Anschluss sprach Paul Brugger die Friseurinnen und Friseure offiziell frei.
Ein besonderes Lob der Schulleitung und der Ehrengäste wurde Ramona Schuster zuteil. Unter großem Applaus bekam die Innungsbeste (Note 2,0) neben einer Urkunde und einem Blumenstrauß zudem ein Geldgeschenk überreicht. (pilz)
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