Eine eingeschworene Gemeinschaft
Die Albertus-Magnus-Siedlung in Lauingen feierte am Samstag ihr 50-jähriges Bestehen
Von Benjamin Reif
Lauingen Selbst die kleinsten Bewohner der Albertus-Magnus-Siedlung schienen sich am Samstag einbringen zu wollen. Bei dem ökumenischen Gottesdienst, den Pfarrerin Irene Friedrich zur 50-Jahres-Feier der Siedlergemeinschaft leitete, spielten diese auf der Rutsche. Auf die Bitten der Pfarrerin kamen die Kinder aber ohne Zögern, um diese bei einem Lied zu unterstützen.
„Die Anfangstage der Siedlung waren von den Verlusterfahrungen und Not geprägt“, sagte Friedrich in ihrer Predigt. Bei den ersten Siedlern handelte es sich großteils um Vertriebene, deren Wurzeln grausam gekappt worden seien, so die Pfarrerin. Dies habe die Siedlung allerdings auch so nah zueinander gebracht.
Bei der Hitze reichten die Kurzfassungen der Festreden
Nach dem Gottesdienst zog die Festgemeinschaft zum Albertus-Magnus-Denkmal der Siedlung. Dort wurde symbolisch eine Plakette zum Jubiläum angebracht. Der Vorsitzende der Siedlung, Walter Lehmann, sagte: „Wir können durchaus stolz darauf sein, was in den vergangenen 50 Jahren hier geleistet wurde.“ Der stellvertretende Landrat Alfred Schneid scherzte zunächst, ob die Gäste eine Kurzfassung seiner Rede oder die vollen 24 Seiten bevorzugen würden. Wegen der Gluthitze fiel das Votum eindeutig zugunsten der Kurzfassung aus. „An einer guten Nachbarschaft ist jeder Einzelne gefordert. Diese Aufgabe wird in der Siedlung seit jeher tadellos gemeistert“, sagte Schneid. Der Vizepräsident des Landesverbandes Wohneigentum, Norbert Ammer, fügte hinzu: „Manchmal bedeuten mehr soziale Bindungen auch mehr Freiheit. Diese Gemeinschaft hat das richtige Verständnis von Freiheit.“
Anschließend ging es, wie zuvor mit musikalischer Unterstützung des Musikvereins Frauenriedhausen, zurück zum Spielplatz. Dort folgte ein geselliger Abend mit Speis und Trank sowie einer Schminkecke für die Kinder.
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