Asylhelfer fühlen sich alleingelassen
Die Lauinger Gruppe hat sich in einem Brief an den Bürgermeister gewandt. Nicht nur sie wünscht sich mehr Unterstützung
Lauingen Die Schranktür in der abgenutzen Küchenzeile hängt schief, lässt sich nicht mehr schließen. Im Zimmer nebenan, im Duschraum, sind graue Schimmelflecken an der Wand. Und draußen vor dem Haus ist ein Stück des Zaunes zusammengebrochen. Die Asylbewerberunterkunft in der Lauinger Johannesstraße ist „in keinem Zustand, in dem sie sein sollte“, sagt Joachim Kummer, der sich beim Landratsamt um die Verteilung der Flüchtlinge auf die Unterkünfte kümmert. Auch das Bauamt hat sich das Haus angesehen und einige Punkte gefunden, die vom Eigentümer verbessert werden müssen. Deswegen wird nun auch überall gewerkelt: Im Dachgeschoss gibt es bereits neue Duschen und neue Böden. Auch die Küche soll demnächst renoviert werden.
22 Menschen, die meisten davon alleinstehende Männer, leben im Asylbewerberheim in der Johannesstraße. Die Zustände dort hat auch der Helferkreis Asyl schon angeprangert, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den Menschen, die dort und in den anderen Asylbewerberheimen in Lauingen leben, zu helfen. Eigentlich sollte es für jede Unterkunft einen Hauptansprechpartner geben. Doch gerade für das Haus in der Johannesstraße, das laut Peter Alefeld, Leiter der Abteilung Jugend und Soziales im Landratsamt, „eine Brennpunktunterkunft“ ist, ist das bisher nicht der Fall. Denn das Problem ist: es fehlen Helfer. Und die, die sich bisher ehrenamtlich für die Flüchtlinge einsetzen, fühlen sich im Stich gelassen. Stefanie Mayr und Dr. Isabella Kigele-Weis vom Helferkreis haben deswegen einen Brief an Bürgermeister Wolfgang Schenk geschrieben. Der Kreis der Helfer werde immer kleiner, heißt es dort. Der Tiefpunkt sei beim Treffen Anfang Juli erreicht worden, als gerade einmal fünf Teilnehmer gekommen waren. „Wir betrachten diese Unterversorgung an Hilfe als sozialen Brennstoff für die Stadt Lauingen und sind in großer Sorge. Denn die bisherigen Helfer sind müde, ausgelastet, ausgelaugt und nicht organisiert“, ist im Brief, der auch unserer Zeitung vorliegt, zu lesen. Und weiter bitten die Ehrenamtlichen den Bürgermeister direkt um Unterstützung bei der Suche nach einem Leiter: „Wir halten es für wichtig, eine Person als Kopf für unseren Helferkreis Asyl zu finden (...). Könnten Sie als Vertreter der Stadt Lauingen dem Helferkreis Asyl Unterstützung anbieten?“ Stefanie Mayr kümmert sich seit Gründung des Helferkreises um die Flüchtlinge, gab Deutschkurse, zeigte, wie man Müll trennt, fuhr die Menschen zum Arzt. Sie würde sich wünschen, dass Bürgermeister oder Stadträte mehr Präsenz durch die Teilnahme an den Veranstaltungen der Helfer zeigen würden und dass die Stadt die Ehrenamtlichen dabei unterstützt, einen Leiter für den Helferkreis zu finden. „Entweder einen Rentner oder jemanden, der angestellt wird. Jemand der ganz normal arbeitet, kann das nebenbei nicht schaffen“, sagt sie.
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