Oliver Anspacher trifft mit Ansage
Die Anspannung war spürbar. Mit null Punkten waren die Bezirksoberliga-Fußballer des FC Gundelfingen zum ambitionierten Aufsteiger FC Schrobenhausen gereist, die Felle schienen für die Grün-Weißen schon früh in der Saison davonzuschwimmen. Doch dann gelang der Befreiungsschlag: mit 1:0 (0:0) gewannen die Gundelfinger und feierten den ersten Erfolg ausgelassen.
"Wir fahren heute nicht ohne Punkte nach Hause", verbreitete FCG-Abteilungschef Josef Glogger vor der Partie Optimismus. Dennoch wirkte die Stimmung bei seinen Kickern alles andere als gelöst.
Routinier Jürgen Schnell erfolgreich reaktiviert
Oder war es die volle Konzentration auf die Aufgabe? "Mir hat die Spielweise in dieser Saison mit Ausnahme der ersten Halbzeit in Kaufbeuren nicht gefallen, sie war nicht zielorientiert", erklärte FCG-Coach Stefan Anderl - und ließ sich etwas einfallen: Er reaktivierte Jürgen Schnell, ehemaligen Zweitliga-Kicker des TSV 1860 München, und brachte den 39-Jährigen anstelle des verletzt pausierenden André Fuchsluger im Mittelfeld. Wo Schnell mit Übersicht, Zweikampfstärke und Ballsicherheit überzeugte.
"So war das Auftreten okay, wir sind heute ganz anders aufgetreten", lobte Anderl das gesamte Team hinterher: "Wir haben uns gegen eine starke BOL-Mannschaft behauptet. Die Schrobenhausener sind trotz großer individueller Klasse kaum in unseren Strafraum gekommen."
Was allerdings auch den Gundelfingern in der ersten Halbzeit nicht gelang, ein Torschuss des sich in der Offensive aufreibenden Florian Prießnitz war die einzige Ausbeute. Doch dieser Ball war kein Problem für FCS-Keeper Norbert Aulinger.
Nach der Pause bekam Aulinger mehr zu tun - und musste nach 60 Minuten hinter sich greifen. Torschütze war ausgerechnet FCG-Verteidiger Oliver Anspacher, der letztmals im Mai 2002 getroffen und einen Torerfolg für die Partie in Schrobenhausen angekündigt hatte.
"Ich wollte hier einfach gewinnen", lautete Anspachers lapidarer Kommentar, nachdem er den von FCS-Abwehrspieler Benny Richter genau vor seine Füße abgewehrten Ball mit Übersicht zum 0:1 verwertet hatte.
Erst nachdem Florian Prießnitz (64.) und Martin Hartmann (72.) die mögliche Vorentscheidung zugunsten der Gärtnerstädter verpassten, starteten die Oberbayern ihre Schlussoffensive. Doch beim Distanzschuss von Onur Gezgin hatte FCG-Torhüter Rafael Kiebler noch seine Finger im Spiel (88.), während ihm Fortuna in der Nachspielzeit Pate stand. Da kam Schrobenhausens Torjäger Zeljko Brnadic frei zum Schuss, beförderte den Ball jedoch übers Tor.
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