Ein Jahr nach der Operation: Ben kann schmerzfrei toben
Am 8. Oktober 2014 nahm ein amerikanischer Spezialist einen schweren Eingriff bei dem Vierjährigen aus Blindheim vor. Wie es dem Bub und seinem „Babybein“ heute geht
Verschämt lacht Ben und dreht sich weg. Mit seinem Pulloverärmel versucht er die rote Schramme auf seiner rechten Backe zu verstecken. „Da ist nichts“, sagt er und rennt zu Hündin Cassy. Mama Juliane Kirschke lacht. Sie weiß genau, woher ihr Sohn den Kratzer hat. „Im Kindergarten wollte er mit Freunden eine Falle im Gebüsch bauen. Tja, und dann ist es passiert“, erzählt sie. Typisch für Ben. Immer ganz vorne dabei. „Ich kann es mir richtig vorstellen, wie es abgelaufen ist“, sagt Juliane Kirschke, schnappt sich Ben und drückt ihn an sich. Ganz fest, bis der Vierjährige freudig aufspringt. Was sich für viele Eltern wie der ganz normale Alltag mit Kindern in Bens Alter anhört, ist für Familie Kirschke aus Blindheim nach wie vor besonders. Denn noch vor einem Jahr hätte Ben nicht so unbeschwert mit seinen Kumpels im „Kindi“ toben können – auf jeden Fall nicht schmerzfrei. Heute kann er es. Mit knapp fünf Jahren zum ersten Mal.
Ben ist am 20. Oktober 2010 mit der Diagnose „Proximal femoral focal deficiency (PFFD) mit Fibula-aplasie“ auf die Welt gekommen. Aufgrund der Krankheit hatte er schlimme Hüft- und Knieprobleme, einige Fehlstellungen, und sein linkes Bein – er nennt es „Babybein“ – ist stark verkürzt. Aber dank einer Operation vor einem Jahr, am 8. Oktober, mit einem amerikanischen Spezialisten, der extra für den Blindheimer Buben nach Augsburg eingeflogen ist, wurden einige wichtige Korrekturen vorgenommen. Wie berichtet, wurde diese schwierige Operation mit dem weltweit anerkannten Facharzt Dr. Dror Paley nur möglich, weil Menschen aus dem Landkreis Dillingen und darüber hinaus für den kleinen Ben gespendet haben.
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