Kostenexplosion bei der Kinderkrippe
Der Bau der Einrichtung am Bahnhof wird um 25 Prozent teurer als geplant
Lauingen Erst die guten Nachrichten, dann die Hiobsbotschaft – das war die Strategie von Architekt Michael Lehni, der in der Sitzung des Stadtrates die Baufortschritte der Kinderkrippe vorstellte. Und gute Nachrichten gab es in der Tat zuhauf zu berichten: Man liege im Zeitplan, vor Weihnachten könnten die ersten Kinder einziehen, derzeit werde die Heizung an die des Kindergartens angebunden und Ende September würden die Sanitärräume gefliest, so Lehni. Dann rückte der Architekt mit der schlechten Nachricht heraus: Die Kosten explodieren. Die Kinderkrippe wird um 25 Prozent teurer als geplant. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass Lauingen nicht 1,5 sondern über 1,8 Millionen investieren muss. „Wir haben in den vergangenen Monaten extreme Preissteigerungen bemerkt“, begründete Lehni die Zusatzkosten. Die gute Konjunktur lasse die Preise immer weiter wachsen. „Derzeit sind die meisten Unternehmen stark ausgelastet. Die Nachfrage ist einfach sehr hoch“, so Lehni weiter. „Man muss auch zugeben, dass wir vielleicht am Anfang ein wenig optimistisch kalkuliert haben“, fügte er dann noch hinzu.
„Das muss vom Haushalt erst einmal verkraftet werden“, sagte Bürgermeister Wolfgang Schenk.“ Bei einem so großen Volumen macht ein Viertel doch einen beträchtlichen Betrag aus.“ Stadtrat Dietmar Bulling (SPD) hatte sich ein bisschen Optimismus bewahrt und fragte, ob denn bei einer Preissteigerung, die aufgrund der Konjunktur wohl nicht anders zu erwarten gewesen sei, vielleicht auch die Zuschüsse vom Staat mitwachsen würden. Doch genau hier liegt das Problem, vor dem Lauingen nun steht. Denn die Fördersumme, die sich unter anderem an den zur Verfügung gestellten Krippenplätzen orientiert, bleibt gleich. Laut Stadtbaumeisterin Birgitta Neurohr ist die Förderobergrenze erreicht. Etwa 750000 Euro betragen die Fördergelder – über eine Million muss die Stadt selbst bezahlen. „Ich halte es für nicht richtig, dass die Regierung die Kommunen im Regen stehen lässt“, warf Helmuth Zengerle (CSU) ein. Schließlich sei von oben beschlossen worden, dass die Krippen gebaut werden müssen. Gleichzeitig sei es bei dem derzeitigen Bauboom auch absehbar gewesen, dass es Kostensteigerungen geben würde. So sieht das auch Schenk: Man habe eine Pflichtaufgabe aufgedrückt bekommen, die man zu erfüllen hatte. Dabei sei immer von großzügigen Förderungen die Rede gewesen. „Wir sind von rund 70 Prozent an Zuschüssen ausgegangen. Jetzt wird nicht einmal die Hälfte bezahlt“, klagte Schenk. Claudia Stocker (FDP) sorgte sich angesichts der horrenden Kosten, ob es denn wenigstens genügend Anmeldungen für die Krippe gebe. In diesem Punkt konnte sie Schenk beruhigen. „Die Krippe ist praktisch voll.“ In manchen Gruppen sei sogar die Kinderzahl von 15 auf 17 angehoben worden. "Kommentar
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