„Täter, Helfer, Trittbrettfahrer“
Dr. Wolfgang Proske sprach vor der Fachakademie Dillingen
Dillingen Dr. Wolfgang Proske referierte auf Einladung der Fachakademie für Sozialpädagogik des Schulwerks der Diözese Augsburg im St.- Bonaventura-Gymnasium in Dillingen. Er berichtete von NS-Belasteten aus Heidenheim und Umgebung. Aus seinem Buch „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer“ präsentierte er den Zuhörern interessante Fälle der NS-Zeit, deren Täter und Behandlungen in den Strafverfahren. Nach Begrüßung und Einführung durch Schulleiter Werner Eitle beschrieb Proske (Sozialwissenschaftler und Lehrer für Geschichte/Bildende Kunst) vier Phasen der Vergangenheitsbewältigung: Vergangenheit ruhen lassen, Vergangenes beschönigen, an Vergangenes teilweiße erinnern und (jetzt) Vergangenes umfassend aufarbeiten. Er betonte, dass es nicht um die Verurteilung der Nachfahren der Täter gehe, sondern um den Verursacher selbst. Täter, Helfer und Trittbrettfahrer seien ermächtigt oder angewiesen gewesen, ihre Mission im Sinne des NS-Systems auszuführen. Sie hätten sich als Werkzeug einer höheren Ordnung verstanden, die eigenständig herrschten, andere unterordneten oder im Falle ihres Widerstandes notfalls sterben zu lassen.
Während seines Vortrags stellte Proske vier Nationalsozialisten vor. Seine Berichte ergänzte er in sehr anschaulicher Weise mit zum Teil erschreckenden Fotodokumentationen. Ein Befehlshaber der Sicherheitspolizei sei SS-Oberführer Erich Ehrlinger (1910–2004) gewesen, laut Proske, „maßgebender Schrittmacher in der Radikalisierung der Judenpolitik und führender Vollstrecker der ‘Endlösung‘ der Judenfrage“. 1958 wurde er festgenommen und zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
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