Pläne für ein Umspannwerk bei Bissingen vorgestellt
LEW Verteilnetz will vorsorglich eine Fläche für ein Umspannwerk bei Bissingen erwerben. Davon soll auch die Gemeinde profitieren.
In der vergangenen Gemeinderatssitzung hat eine Vertreterin der Lechwerke AG (LED) den Plan des Energieunternehmens vorgestellt, ein Umspannwerk nahe Bissingen errichten zu wollen. Das Umspannwerk, das zwischen Bissingen und Buggenhofen entstehen soll, könnte in den 2030er-Jahren gebaut werden und soll nicht nur die Energiewende in der Region voranbringen.
Die LEW Verteilnetz GmbH, die das regionale Stromverteilnetz betreibt, ist in Gesprächen mit der Marktgemeinde Bissingen, um vorsorglich eine Fläche für ein Umspannwerk zu erwerben. Das teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit. Auch in Bissingen und Umgebung werde immer mehr grüner Strom produziert. Dieser Anstieg werde sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen, so die Prognose. Um diesen Strommengen Herr zu werden, müsse man das regionale Stromnetz auf die Zukunft ausrichten, teilt das Unternehmen mit. "Hierfür soll nach aktueller Planung in den 2030er-Jahren ein neues Umspannwerk an der Schnittstelle zwischen Hoch- und Mittelspannung entstehen."
Erste Gespräche mit Marktgemeinde Bissingen laufen
Das Umspannwerk sei dabei als vergleichsweise kleine Anlage geplant. "Es dürfte in etwa gleich groß wie das bestehende Umspannwerk Prettelshofen sein", sagt Sprecher Philipp Roßkopf. Im Gespräch für das Umspannwerk ist eine etwa 0,6 Hektar große Fläche östlich von Bissingen. In einer Gemeinderatssitzung wurden nun erste Überlegungen hierzu besprochen. "Dabei ging es auch um eine neue Stromleitung, die in Zukunft nötig sein würde, um das neue Umspannwerk an das bestehende 110-kV Hochspannungsnetz anzubinden", sagt Roßkopf. Nach derzeitiger Planung sei die Leitungsanbindung als Erdkabel ausgeführt. Wie alle LVN-Anlagen werde das Gelände voraussichtlich mit heimischen Sträuchern begrünt, sodass es sich möglichst gut in die Landschaft einfügt.
LEW: Umspannwerke wichtig für Energiewende
Umspannwerke sind in unserem Energiesystem entscheidende Knotenpunkte, erklärt LEW-Sprecher Roßkopf. "Die Transformatoren in den Umspannwerken wandeln regionalen grünen Strom, beispielsweise aus Solar- oder Windparks, von der 20-kV-Mittelspannungsebene in die 110-kV Hochspannungsebene um, sodass er dort weiter verteilt werden kann." Damit grüner Strom verlässlich zu den Verbrauchern kommt, müssen die Stromnetze ausgebaut werden. Die LEW-Gruppe plant nach eigenen Angaben, zwischen 2024 und 2028 rund 1,3 Milliarden Euro zu investieren. Davon fließe der Großteil in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes.
Die Gemeinde steht dem nach Auskunft von Bürgermeister Stephan Herreiner positiv gegenüber. "Wir sehen das als Standortvorteil." In der Gemeinderatssitzung habe es eine Nachfrage zu der Lautstärke gegeben, die die Anlage erzeuge. Die LEW-Vertreterin habe erklärt, dass die Anlage eher geräuscharm sei, so Herreiner. "Am Tag, wenn der Stromverbrauch hoch ist, entsteht wohl ein leichtes Brummen, nachts hört man so gut wie nichts." Die Gemeinde erhofft sich auch für die ansässigen Unternehmen einen Standortvorteil im Hinblick auf Energiesicherheit und auch Einnahmen. Das Grundstück werde der LEW gehören, so Herreiner, Pachteinnahmen gibt es also nicht. Doch könne man sich auf eine Gewerbesteuereinnahme einstellen, sagt der Bürgermeister. Wie hoch diese sein wird, sei allerdings noch nicht klar. (mit AZ)
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