Tödlicher Traktorunfall bei Bissingen: Lkw-Fahrer steht vor Gericht
Im Juni kam es auf der Straße zwischen Bissingen und Warnhofen zu einem schweren Unfall, bei dem eine 22-Jährige starb. Nun beginnt der Prozess gegen den Lkw-Fahrer.
Im Juni ist eine Traktorkolonne in Richtung Bissingen unterwegs. Eine 22-Jährige fährt einen Schlepper, der ein Güllefass zieht. Knapp einen Kilometer von der Ortseinfahrt in Bissingen entfernt, kommt ihnen ein Lastwagen entgegen, der auf der Kreisstraße in Richtung Warnhofen fährt. Gegen 9.30 Uhr passiert auf einer Anhöhe ein folgenschwerer Unfall, der nun Gegenstand eines Gerichtsverfahrens am Amtsgericht Augsburg ist. Der Fahrer des Lkw muss sich dort wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Ein Bild der Zerstörung bot sich den zahlreichen Rettungskräften nach dem Zusammenstoß, der sich zwischen Bissingen und Warnhofen ereignet hatte. Der 57-jährige Fahrer, so heißt es später im Polizeibericht, sei mit seinem Sattelschlepper von seiner Spur auf die Gegenfahrbahn gekommen. Die 22-Jährige, die einen Traktor in der Mitte der Kolonne fuhr, versuchte noch auszuweichen, stieß jedoch gegen die Leitplanke. Der Lkw wiederum prallte seitlich gegen den Traktor. Der kippte um und stürzte die Böschung hinunter. Die junge Frau wurde dabei tödlich verletzt.
Im Zuge des Unfalls gab es auch einen weiteren Zusammenstoß. Ein Autofahrer konnte nicht mehr bremsen und fuhr in den Sattelzug. Er und seine Beifahrerin erlitten leichte Verletzungen. Ein anderes Auto, das hinter dem Traktor der 22-Jährigen gefahren war, konnte noch ausweichen, wurde jedoch von herumfliegenden Trümmerteilen getroffen.
Tödlicher Unfall im Kesseltal: Eltern der jungen Frau werden als Nebenkläger auftreten
Der Vorfall löste nicht nur im Kesseltal Bestürzung aus. Vor allem auch, weil sich wenig später herausstellte, dass der Fahrer des Sattelzugs beträchtlich alkoholisiert war, als er sich hinters Steuer setzte. Zudem war er zum Zeitpunkt des Unfalls offenbar nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis.
Ein Gutachter untersuchte im Auftrag der Staatsanwaltschaft den Unfallhergang. Die Unfallstelle wurde im Zuge der Ermittlungen auch mit einem Helikopter abgeflogen. Bereits am Tag des Unfalls erging gegen den 57-Jährigen ein Haftbefehl wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung. Er sitzt seither in Untersuchungshaft in Gablingen. Auf Nachfrage der Redaktion wollte sich der Verteidiger des Lkw-Fahrers, Hannes Maletzke, im Namen seines Mandanten zunächst nicht äußern. Im Prozess sind nach Angaben des Amtsgerichtes zwei Zeugen geladen: ein Polizeibeamter und ein Sachverständiger. Die Eltern der 22-Jährigen werden, vertreten von Rechtsanwalt Mark Hörmann, als Nebenkläger auftreten.
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