Nachruf: Blindheimer Erwin Mayer ist überraschend gestorben
Im Alter von 85 Jahren ist der Ehrenbürger der Gemeinde Blindheim und Silberdistel-Träger unserer Zeitung gestorben. Sein Herz schlug für seine Familie und den Heimatverein.
Diese Nachricht hat viele Menschen in Blindheim und darüber hinaus geschockt: Erwin Mayer lebt nicht mehr. Der Ehrenbürger und Gemeindearchivar ist am Ostersonntag im Alter von 85 Jahren nach einem kurzen, aber schweren Infekt gestorben. Überraschend - auch für seine Familie. Mayer hinterlässt seine Ehefrau Anita, die Kinder Margit und Wolfgang sowie zwei Enkelkinder und eine Urenkelin. Im Kreise seiner Liebsten ist er am 31. März im Krankenhaus eingeschlafen. "Das muss Fügung gewesen sein, dass er am Ostersonntag sterben durfte", sagt Anita Mayer. Ihr Mann war sehr gläubig, hat immer wieder gesagt: "Er wird das schon recht machen."
Im August 2023 haben Erwin und Anita Mayer noch ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Am 25. August 1963 wurden die Blindheimer Eheleute kirchlich getraut, einen Tag vorher fand die standesamtliche Hochzeit statt. "Wir sind alle sehr dankbar, dass wir das noch gemeinsam feiern durfte", sagt Anita Mayer diese Tage. Es bleiben schöne Erinnerungen und die Gewissheit, dass "wir ein schönes Leben zusammen hatten".
Sein Herz schlug für den Heimatverein
Erwin Mayer hinterlässt nicht nur in seiner Familie eine große Lücke. Auch in seiner Heimatgemeinde Blindheim. Über Jahrzehnte hat er das Dorf- und vor allem das Vereinsleben geprägt. Gesangverein, Veteranenverein, Lektor in der Kirche, Pfarrgemeinderatsvorsitzender oder Feuerwehrmitglied - Erwin Mayer war überall dabei, engagiert und teils über Jahrzehnte auch in verantwortlichen Positionen. Sein ganzes Herzblut steckte er aber in den Heimatverein, seine zweite Heimat, wie er und auch Ehefrau Anita immer wieder in Gesprächen betonten. Der Gemeindearchivar sagte zu seinem 80. Geburtstag gegenüber unserer Zeitung vor fünf Jahren: "Der Heimatverein ist mein Lebenselixier. Wenn ich zum Heimathaus rübergehe, dann geht mir das Herz auf. Dann bin ich glücklich."
Vor mehr als 35 Jahren hat er sich gegenüber unzähligen Gegnern und gegen lautstarke Kritiker durchgesetzt: Den früheren Schandfleck in Blindheim, den Zillenbauernhof, wollten vielen damals abreißen lassen. Erwin Mayer nicht. Ihm ist es zu verdanken, dass aus dem uralten Gebäude ein preisgekröntes Schmuckstück wurde. Das Heimathaus ist seit vielen Jahren mittlerweile Dreh- und Angelpunkt im Dorf. Sowohl für Einheimische als auch Auswärtige. Seit 1998 wird dort Blindheimer Dorfgeschichte gelebt. Und weil die nicht vergessen werden darf, hat Mayer vor rund einem Jahr eine ausführliche Chronik veröffentlicht. 50 Seiten füllen das Heft, gefüllt mit Zeitungsberichten und interessanten Texten, die er selbst geschrieben hatte - und nun seiner Heimatgemeinde hinterlässt.
Urnenbeisetzung findet am Donnerstag in Blindheim statt
Für sein unglaubliches Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für das Ehrenamt hat Erwin Mayer unter anderem die Silberdistel unserer Zeitung verliehen bekommen. 2017 wurde er von der Gemeinde Blindheim zum Ehrenbürger ernannt. Bürgermeister Jürgen Frank sagt gegenüber unserer Zeitung: "In einzigartiger und herausragender Weise hat sich Erwin Mayer jahrzehntelang in vielfältigen Funktionen um seine Heimatgemeinde Blindheim verdient gemacht. Insbesondere im Bereich der Heimatgeschichte hinterlässt er eine Lücke, die nicht zu schließen sein wird. Mit dem Tod von Erwin Meyer verlieren wir unser historisches Gedächtnis."
Der Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Donnerstag, 11. April, um 14.30 Uhr, in der Pfarrkirche in Blindheim statt.
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