Was passiert mit dem alten Feuerwehrhaus in Gundelfingen?
Die Stadt untersucht die Substanz des alten Feuerwehrhauses bei der Brenzhalle. Jetzt stellt sich die Frage, ob das Gebäude renoviert oder abgerissen werden soll.
Seit etwa einem Jahr ist das neue Feuerwehrhaus im Gundelfinger Industriegebiet jetzt in Betrieb. Was mit dem alten Feuerwehr-Gebäude an der Brenz geschehen soll, darüber sind sich die Stadtratsmitglieder noch uneinig. Ingo Blatter (FW) ist hauptberuflich Architekt und Stadtplaner. Ihn und sein Büro hat das Gremium beauftragt, herauszufinden, wie es um das alte Feuerwehrhaus steht. Die ersten Ergebnisse stellte er kürzlich seinen Ratskolleginnen und Ratskollegen vor.
"Es geht um die Grundsatzfrage, wie man mit dem Haus umgeht", eröffnet Blatter, der wegen des Auftrags von der Abstimmung ausgeschlossen ist, die Vorstellung. Denn es gehe nicht nur um die Zukunft des alten Feuerwehrhauses, sondern auch um die der Wiese, die dahinter liegt. Diese gehört nämlich ebenfalls der Stadt und ist bisher nur über einen schmalen Weg erschlossen. "Die grundlegende Bausubstanz ist gut in Schuss", sagt Blatter, während er an der Leinwand Pläne und Fotos essenzieller Stellen des Gebäudes zeigt. Die Haustechnik, von der Küche bis zur Ölheizung, sollte jedoch erneuert werden, ergänzt er.
Das alte Feuerwehrhaus in Gundelfingen könnte saniert weiter genutzt werden
Wie es mit dem Gebäude weitergehen soll, dafür hat Blatter Anregungen in petto. Als Beispiel nennt er eine Behindertenwerkstätte in Dillingen, die ebenfalls aus einem alten Gebäude entstanden ist. "Man könnte die Aufwendungen in Grenzen halten", sagt Blatter, und den neuen Platz etwa der Stadtkapelle zur Verfügung stellen. Stadtrat Georg Wiedenmann (CSU) stellt infrage, ob es überhaupt sinnvoll sei, das Gebäude zu erhalten. Auch Erwin Hegele (FW) merkt an, dass die Raumaufteilung möglicherweise nicht optimal für die Nutzung sein könnte, die später geplant wird, und warnt vor einer "weiteren Insel" an Gebäuden der Stadt. "Wir müssen uns erst mal ein Bild davon machen und dann im Stadtrat diskutieren", sagt er. Sonst fehle ihm das strategische Vorgehen.
Ratsmitglied Max Ruchti (SPD) setzt sich ebenfalls dafür ein, nicht vorschnell zu handeln: "Bevor wir sagen, wir behalten es auf jeden Fall, sollten wir auf jeden Fall die Kosten mit denen eines Neubaus vergleichen." Josefine Lenzer (Grüne) stellt die gute Lage des alten Feuerwehrhauses heraus. "Ich sehe da eher ein Mehrgenerationenhaus", sagt sie bezüglich der Wiese, die an das Feuerwehrgrundstück angrenzt. Das Bestandsgebäude störe sie allerdings: "Wenn man den hinteren Bereich richtig nutzen will, passt das alte Feuerwehrhaus nicht ins Konzept."
Das Gundelfinger Gebäude ist zu klein für die Ganztagsschule
Trotzdem sagt sie, dass im bestehenden Gebäude Platz für die offene Ganztagsschule (OGTS) geschaffen werden könnte. Das sei im Grundsatz auch möglich, bestätigt Bürgermeister Dieter Nägele. Denn die OGTS darf aus dem Schulgebäude ausgelagert werden. Aber "man darf sie nicht auseinanderreißen", sagt der Rathauschef. Und dann werde es mit 200 Plätzen schwierig: "Die werden wir da nicht hineinbringen." Nägele spricht sich dafür aus, zunächst weiter zu überprüfen und zu diskutieren, was die Stadt Gundelfingen mit dem alten Feuerwehrhaus anstellen könnte. Sollte kein sinnvoller Nutzen gefunden werden, "kann man es immer noch abreißen".
Planer Ingo Blatter sagt abschließend zur Diskussion im Gremium: "Wenn ein Plan mit dem Rohbau gut funktionieren würde, wäre es wirtschaftlicher, ihn weiterhin zu nutzen." Außerdem sei es ökologischer, das bestehende Gebäude nicht abzureißen und ein neues zu bauen. Nägeles Plan, das Gebäude weiterhin zu untersuchen und Ideen zu finden, unterstützt der Großteil des Rats. Es gibt zwei Gegenstimmen.
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