Der "Trödel-King" startet einen Flohmarkt in Lauingen
Roland Beuge war einst aus der Sendung "Der Trödel-King" des WDR bekannt. Inzwischen wohnt der Rheinländer in Lauingen. Jetzt kehrt er ins Trödel-Geschäft zurück.
"Was kann ich besser als Trödel?", fragt Roland Beuge. Die Frage ist natürlich rhetorisch gemeint. Nichts. Deshalb kehrt er, nach längerer Abstinenz, zu seinem Markenkern zurück. Beuge, einst als "Trödel-King" im WDR-Fernsehen unterwegs, startet ein neues Projekt: einen Flohmarkt in Lauingen.
Zwischen 2007 und 2011 war Beuge im TV zu sehen. Das Konzept der Sendung: Beuge wurde von Zuschauern zur Hilfe gerufen, in deren Häuser sich Trödel angesammelt hatte. Die Familien hatten in der Regel ein bestimmtes Ziel und Beuge versuchte, aus den Gegenständen so viel Geld wie möglich rauszuholen. Zehn Staffeln wurden damals produziert. Dann war Schluss. Der Trödel beschäftigt den "King" schon sein ganzes Leben. Als Kind habe er schon abends mit der Taschenlampe den Kies des Spielplatzes nach Spielzeugautos durchsucht, um diese dann zu verkaufen, erzählt er lachend. Später betrieb er Trödelmärkte in Köln und Troisdorf. Nach der Wende habe er geholfen, die Volkseigenen Betriebe (VEB) in der ehemaligen DDR aufzulösen, erzählt er. Inzwischen lebt der 58-Jährige, der aus Mülheim an der Ruhr stammt, in Lauingen.
Der "Trödel-King" Roland Beuge leitet auch eine Hilfsorganisation
In der Region habe er "einige tolle Märkte kennengelernt". Typische Flohmärkte mit Gebrauchtwaren, etwa in Lauingen, Heidenheim, Donauwörth. Dann habe er den Entschluss gefasst: "Ich bleibe hier und gehe zurück in mein altes Leben als Trödler." Dabei sei ihm auch ein sozialer Aspekt wichtig. Viele Dinge, die in Recyclinghöfen landen, seien eigentlich zu gut zum Wegwerfen. "Da liegen so viele Sachen, die andere Leute noch brauchen können", sagt er. Wie er selbst betont, habe er immer auch getrödelt, um die "Multi Technical Forces", eine von ihm gegründete private Hilfsorganisation, zu finanzieren. Die Truppe besteht aus Freiwilligen, die in Krisengebieten helfen, etwa nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021.
Für den Flohmarkt, den er in Lauingen etablieren will, hat sich Beuge einen alten Foodtruck gekauft und diesen komplett umgebaut. Mit neuen Küchengeräten, neuem Dach und vielem mehr ist er jetzt wieder unterwegs. Alle zwei Wochen soll der Flohmarkt auf dem Parkplatz vor dem Schwaben-Center (bei Preisfuchs, wo einst der Sonderpostenhändler Thomas Philipps war) stattfinden. Der Auftakt am 16. März sei nicht geglückt, erzählt er lachend. Es habe in Strömen geregnet. "Ich stand da, knöchelhoch im Wasser, und habe die Plane festhalten müssen", sagt er. Man merkt: Die rheinländische Frohnatur haut so schnell nichts um. "Never give up", sei sein Motto.
Einen zweiten Auftakt will er nun am Samstag, 6. April, wagen. Ab 6 Uhr kann jeder, der etwas zu verkaufen hat, aufbauen und loslegen. Eine Autolänge kostet 20 Euro. Veranstalter ist der Inhaber von Preisfuchs. Beuge sorgt mit seinem Imbiss-Wagen fürs Essen, macht Pizzen, Flammkuchen und Co, zum Teil mit eigens gezogenen Chili. Jeden zweiten Samstag geht das so, bis 17. August. Dann soll es einen neuen Standort geben.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.